ver.di gegen mehr Sonntagsöffnungen ohne Anlass
„Will sich der Wirtschaftsminister über den Sonntagsschutz im Grundgesetz hinwegsetzen?“ Diese Frage stellt sich ver.di-Landesleiter Detlef Ahting vor dem Hintergrund des Drucks, den das Niedersächsische Wirtschaftsministerium hinsichtlich einer deutlichen Ausweitung der anlasslosen Sonntagsöffnung im Jahr 2020 macht. ver.di fordert vielmehr eine stärkere Unterstützung des örtlichen Handels im Bereich Online-Verkauf durch regionale Vermarktungsnetze im Internet, damit die kleinen inhabergeführten Betriebe gegenüber großen Ketten mithalten können.
Ahting verwies erneut auf den besonderen Schutz, unter dem der Sonntag stehe. Dort dürfe nur aus ganz besonderen Gründen gearbeitet werden, vor diesem Hintergrund habe auch das Bundesverfassungsgericht eine Sonntagsöffnung aus rein ökonomischen Gründen eine Absage erteilt. „Natürlich sehen wir die angespannte Lage bei vielen Einzelhändlern, allerdings können offene Sonntage weder den Konsum wirksam ankurbeln noch Insolvenzen verhindern“, so Ahting. Die Performance und Zusammenarbeit im Online-Bereich zu verbessern, sei hier die wesentlich bessere Methode.
Auch Landesfachbereichsleiterin Sabine Gatz erteilte einer Ausweitung ohne Anlass eine klare Absage. „Ohne besonderen Anlass kann es keine pauschale Öffnung geben, das würde den grundgesetzlichen Schutz der Sonntagsruhe außer Kraft setzen und gegen die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtes verstoßen.“
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