16. November 2024

Warum nimmt die US-Miliärpräsenz in Kolumbien zu?

Den nachstehenden Beitrag haben wir aus der deutschsprachigen Online-Ausgabe der kubanischen Tageszeitung Granma übernommen.

Laut einer gemeinsamen Erklärung der US-Botschaft in Bogotá und des Verteidigungsministeriums des südamerikanisch Landes wird im Juni eine aus 800 Soldaten bestehende Brigade der Sicherheitsunterstützungstruppe der US-Armee in Kolumbien eintreffen. Das Militär soll den angeblichen Kampf gegen den Drogenhandel voranzutreiben, heißt es bei Telesur.

Verschiedene Persönlichkeiten der Kaffeenation haben die Ankunft ausländischer Truppen ohne ausdrückliche Genehmigung des Senats als verfassungswidrig eingestuft und zeigen sich besorgt über mögliche Szenarien einer Konfrontation an der Grenze zu Venezuela, die von der Nachbarnation als Provokation angesehen werden könne.

„Die Vertretung der Partei Fuerza Alternativa Revolucionaria del Común (FARC) im Kongress lehnt die Anwesenheit von US-Truppen in unserem Land ab. Dies bedroht die nationale Souveränität und ist darüber hinaus verfassungswidrig, da dies vom Senat und nicht vom Präsidenten genehmigt oder nicht genehmigt werden muss“, sagte die Organisation in einer Erklärung.

Die Anwesenheit von US-Militärpersonal in diesem Land ist mit der Prostitution von Minderjährigen, Vergewaltigungen von Frauen und anderen kriminellen Handlungen verbunden. Im Jahr 2015 verurteilte der Historiker Renán Vega in dem Bericht, den er der Historischen Kommission des Konflikts und seiner Opfer vorlegte, dass 53 Frauen von uniformiertem US-Personal vergewaltigt worden waren, das auf der Tolemaida-Basis stationiert war.

Die USA verfügen über sechs weitere Einrichtungen auf kolumbianischem Boden: Palanquero, Apiay, Bahía Málaga, Malambo, Larandia und Cartagena. Darüber hinaus ermöglichen die zwischen den beiden Ländern unterzeichneten Kooperationsvereinbarungen die Anwesenheit ausländischer Auftragnehmer, deren Anzahl im Land unbekannt ist.

Was bedeutet die Ankunft einer Elitetruppe in Kolumbien gerade jetzt? Warum kurz nach der Ankunft der iranischen Tanker? Warum nach dem Scheitern des bewaffneten Einfalls der Söldner in Venezuela? Was auch immer sie sagen, die Ankündigung wirft neues Holz auf das Feuer der Aggression gegen die Heimat von Bolívar und Chávez.

Quelle:

Granma Internacional

Kolumbien