ZF-Beschäftigte wehren sich gegen Stellenabbaupläne
Die Beschäftigten des Autozulieferers ZF wehren sich gegen den geplanten Stellenabbau. Auch bayerische ZF-Standorte beteiligen sich an einer bundesweiten Aktionswoche. Betriebliche Aktionen finden in Passau, Nürnberg, Aschaffenburg und Bayreuth statt.
Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, kritisiert das Unternehmen: „Mitten in der Corona-Krise verunsichert ZF seine Beschäftigten mit dieser Ankündigung eines Stellenabbaus zusätzlich. Angesichts der Bemühungen von Politik und Gewerkschaften, die Folgen der Krise für die Industrie und ihre Beschäftigten abzumildern, ist das ein fatales Signal. Die Bundesregierung hat jetzt ein 130 Milliarden Euro schweres Konjunkturpaket beschlossen, von dem auch ZF profitiert. Wer sich vom Staat helfen lässt, muss seine Beschäftigten an Bord behalten. Das gilt erst recht für ein Stiftungsunternehmen wie ZF, das sich gesellschaftliche Verantwortung als Teil der Unternehmenskultur gerne auf seine Fahnen schreibt.“
Horn weiter: „Auf Druck der IG Metall hat die Bundesregierung auch die Möglichkeiten zur Kurzarbeit ausgeweitet. ZF muss das nutzen, um an allen Standorten Beschäftigung zu sichern. Eines ist klar: Wir werden um jeden Arbeitsplatz bei ZF kämpfen.“
Bereits am Montag haben in Aschaffenburg mehrere Hundert Beschäftigte von ZF und dem Autozulieferer Joyson eine Menschenkette von Werk zu Werk gebildet. In Passau findet am morgigen Mittwoch am Werkstor eine Aktion mit Großtransparenten und Flugblättern statt. Ebenfalls am Mittwoch gibt es in Bayreuth am Werkstor Aktionen mit Riesenpostkarten. In Nürnberg treffen sich die ZF-Beschäftigten am Donnerstag zu einer Kundgebung vor der Meistersingerhalle (14.30 Uhr) und fahren anschließend im Rahmen einer Auto-Demo zum Werk.
Ende Mai hatte ZF angekündigt, weltweit bis zu 15.000 Arbeitsplätze abbauen zu wollen, die Hälfte davon in Deutschland. In Deutschland arbeiten für ZF rund 50.000 Beschäftigte, davon über 18.000 in Bayern.
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