Warnstreik bei uni-assist e.V.
Für Dienstag, den 28. Juli 2020, ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die rund 180 Berliner Beschäftigten von uni-assist e.V., einem Dienstleister der deutschen Hochschulen, zu einem Warnstreik auf. Anlass für den Streik ist die fehlende Bereitschaft der Arbeitgeberseite, die am bisher letzten Verhandlungstermin am 02. März 2020 – also noch vor Corona – von ihr einseitig eingefrorenen Verhandlungen mit der ver.di Tarifkommission wiederaufzunehmen.
Obwohl die Tarifkommission seitdem wiederholt versucht hat, mit der Arbeitgeberseite einen Zeitplan für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen zu vereinbaren, ist es zu keinen weiteren Gesprächen zwischen uni-assist und der Tarifkommission gekommen, noch sind solche Gespräche seitens uni-assist e.V. geplant. Stattdessen ging der Tarifkommission per E-Mail am 19. Juni 2020 ein Angebot zu, welches Ende Juni von den organisierten Beschäftigten nahezu einstimmig abgelehnt wurde. Neben fehlenden Regelungen der Be- und Entfristungsproblematik finden sich die organisierten Beschäftigten nicht ausreichend in den von uni-assist e.V. angebotenen Überleitungsregeln wieder. Darüber hinaus fordert ver.di eine angepasste Jahressonderzahlung für echte Saisonbeschäftigte – eine Gruppe, die in der Saison rund die Hälfte der Belegschaft ausmacht und nicht von tariflichen Leistungen ausgeschlossen werden sollte.
Jana Seppelt, ver.di Verhandlungsführung: „Es hilft unserer Ansicht nach nicht weiter, dass sich Geschäftsführung und KAV seit März 2020 jedem Austausch am Verhandlungstisch verweigern und unaufgefordert, ohne Vortrag und die Möglichkeit von Rückfragen, Angebote zusendet. Auf der einen Seite äußert uni-assist e.V. in betrieblichen Gesprächen immer wieder Interesse an einer Klärung, auf der anderen Seite verweigert das Unternehmen seit März 2020 die Verhandlungen mit ver.di, die diese Klärung herbeiführen könnten. Das passt hinten und vorne nicht zusammen.“
ver.di fordert die Wiederaufnahme der Verhandlungen durch die Arbeitgeberseite und Verhandlungswillen zur Lösung der Probleme der Belegschaft. Weitere Streikmaßnahmen sind zu erwarten.
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