Lufthansa verweigert Fortsetzung der Verhandlungen
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert die Weigerung der Lufthansa scharf, die Verhandlungen über Krisenbewältigung und Sicherung der Arbeitsplätze weiterzuführen. „Die Verweigerungshaltung ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten“, sagt die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. „Die Lufthansa erhält Staatshilfen in Höhe von über neun Milliarden Euro. Gerade auch vor diesem Hintergrund ist es absolut inakzeptabel, dass der Konzern gravierende Einkommensverzichte der Beschäftigten fordert, ohne im Gegenzug Garantien zum Beschäftigungsschutz oder zu Maßnahmen eines sozialverträglichen Arbeitsplatzabbaus zu geben.“
Angesichts der akuten Dringlichkeit hätten die Beschäftigten bereits zu Beginn der Verhandlungen weitreichende Beiträge in Aussicht gestellt, bis jetzt in Höhe von 600 Millionen Euro. Die Beschäftigten erwarteten daher, dass Personalabbau sozialverträglich stattfinden müsse und Beschäftigung wirksam geschützt werde. Die von Lufthansa geforderten Einkommenseinbußen gingen zudem so weit, dass Beschäftigte, die sich jahrelang für das Unternehmen eingesetzt haben, an den Rand des Existenzminimums getrieben würden, so Behle weiter. „Das ist für die Beschäftigten nicht verkraftbar.”
ver.di hatte in den vergangenen Wochen mit der Lufthansa für konzernweit rund 35.000 Beschäftigte tarifvertragliche Lösungen zur Bewältigung der Covid-19-Krise verhandelt. „Wir fordern die Lufthansa auf, ihrer sozialen Verantwortung gerecht zu werden und an den Verhandlungstisch zurückzukehren“, so Behle. „Die Bundesregierung ist nun am Zug, ihren Einfluss auf das Unternehmen zum Schutz von Beschäftigung und dem Erhalt der deutschen Infrastruktur im Luftverkehr geltend zu machen.“
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