Kuba nimmt Streichhölzer von der „Libreta“
Wie Kubas Ministerium für Binnenhandel bekannt gab, sind zu Beginn des Monats Streichhölzer von des monatlichen Bezugshefts „Libreta“ gestrichen worden. Sie werden jetzt zum Preis von einem kubanischen Peso (ca. 3 Eurocent) pro Schachtel verkauft.
Die „Libreta de Abastecimiento“ wurde 1962 ursprünglich als temporäre Maßnahme eingeführt um die Grundversorgung zu subventionierten Preisen sicherzustellen. Die Rationen umfassen u.a. rund 3kg Reis, 600 Gramm Bohnen und weitere basale Produkte und reichen als Grundstock für ungefähr zwei Wochen. Im Zuge der 2011 beschlossenen „Leitlinien der Wirtschafts- und Sozialpolitik“ wurde ihre graduelle Abschaffung beschlossen. Statt sämtlicher Produkte für alle zu subventionieren müsse das Land dazu übergehen, bedürftige Personen gezielt zu unterstützen, erklärte der KP-Generalsekretär Raúl Castro damals.
Nachdem seit rund 10 Jahren bereits Zigaretten nicht mehr auf der Libreta stehen, folgt jetzt mit den Streichhölzern nach längerer Zeit ein weiteres Produkt, welches aus dem Subventionssystem genommen wird. Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel kündigte im Juli an, angesichts der akuten Wirtschaftskrise des Landes viele der beschlossenen Reformen „schneller und kohärenter“ umzusetzen. Ein Schritt dazu ist die Steigerung der Einkommen. Zuletzt wurden 2014 und 2019 die Einkommen im Staatssektor signifikant erhöht, mit den jüngsten Arbeitsmarktreformen wird der Durchschnittslohn tendenziell weiter steigen. Wann die Libreta vollständig durch ein neues Sozialhilfesystem abgelöst wird, ist derzeit noch nicht bekannt.
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