ver.di Hamburg: Die Beschäftigten verdienen mehr als Beifall
Mit Blick auf die Tarifrunde für den öffentlichen Dienst, die in der kommenden Woche beginnt, hat ver.di Hamburg heute die Bedeutung der Tarifrunde für die rund 45.000 Beschäftigten in Hamburg herausgestellt.
Siggi Frieß, stellvertretende Landesleiterin ver.di Hamburg, erläutert:„Betroffen sind die Beschäftigten von Bund und Kommunen. Insbesondere sind das die Stadtreinigung, die Elbkinder-Kitas, die Krankenhäuser Asklepios und UKE, Hamburg Port Authority, die Behindertenwerkstätten, Theater und Bühnen, Bücherhallen und Bundesbereiche. Die Kolleginnen und Kollegen haben während der Corona-Krise Großartiges geleistet und waren auch in dieser schwierigen Zeit immer für die Menschen da. Sie erhielten zu Recht Applaus! 4,8%, mindestens aber 150 Euro, sind angemessene Forderungen, die Menschen haben Anerkennung mehr als verdient.“
Unterstützung erhält sie von den Beschäftigten der betroffenen Betriebe.
Rainer Hahn, Personalratsvorsitzender der Stadtreinigung Hamburg, unterstreicht: „In der Corona-Zeit haben die Menschen aufgeräumt und sortiert. Die Folge waren Berge von Müll, die es für die Müllabfuhr zu bewältigen galt. Die Kolleginnen und Kollegen haben deshalb mehr als sonst gearbeitet. Bei 2.500 Euro monatlich ist es richtig, einen Mindestbetrag zu fordern, der die unteren Lohngruppen stärkt, denn auch die Stadtreinigungs-Beschäftigten müssen in Hamburg leben können. Wir von der Stadtreinigung sind deshalb zum Streik bereit.“
Grit Arnold, Betriebsrätin bei den Elbkinder-Kitas, beschreibt die Stimmung bei den Erzieherinnen und Erziehern: „Wir Erzieherinnen konnten uns einen Rückzug ins Homeoffice nicht erlauben, denn auch in den harten Schließungszeiten, mussten wir für Notbetreuung und Unterstützung vor Ort sein. Auch jetzt sind wir trotz erschwerter Hygiene-Bedingungen für die Kinder und ihre Eltern da. Dafür haben wir von den Eltern viel Wertschätzung erfahren. Diese Wertschätzung erwarten wir jetzt auch von den Arbeitgebern. Die Forderung nach mehr Geld finden wir gut, aber auch freie Tage als Entlastung wären für uns ein wichtiger Schritt. Auch wir sind bereit, für unsere Forderungen einzutreten, werden aber immer die Kinder und Eltern berücksichtigen.“
Der Betriebsratsvorsitzende der Elbe-Werkstätten, Manfred Roolf, ergänzt für die sozialen Bereiche: „Wir begrüßen die Forderung nach einem Verhandlungstisch für das Gesundheitswesen und sehen neben der Pflege auch viele soziale Bereiche als Teil davon. In den Werkstätten sichern wir die Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderung und dies auch in den Zeiten von Corona. Unser aller Arbeit ist anspruchsvoll und anstrengend. Wir klagen nicht, erwarten aber Anerkennung und Solidarität, wenn es um unsere Arbeitsbedingungen geht. Wir unterstützen deshalb die beschlossenen Forderungen und tun alles, um das Höchstmögliche durchzusetzen.“
Siggi Frieß:„Die Beschäftigten – auch die Azubis – sind bereit für ihre Forderungen einzutreten. Wir sind auch in Hamburg gut aufgestellt und gut vorbereitet. Wir werden unsere Aktivitäten auf die Corona-Bedingungen ausrichten, das macht uns aber nicht zu Papiertigern! Wir finden kreative Wege und werden den Arbeitgebern deutlich unsere Stärke zeigen.“
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