100 Jahre Kommunistische Partei der Türkei
Die Kommunistische Partei der Türkei (Türkiye Komünist Partisi, TKP) feiert mit ihren Mitgliedern sowie Sympathisantinnen und Sympathisanten dieser Tage ihr hundertjähriges Jubiläum.
Gegründet wurde die erste TKP am 10. September 1920 im aserbaidschanischen Baku, ein Jahr nach der Gründung der Kommunistischen Internationale (Komintern), auf Initiative der russischen Bolschewiki und kurz nach dem sowjetischen Kongress der Völker des Ostens, welcher ebenfalls in Baku stattfand. Die nunmehrige TKP feiert diesen historischen Tag im ganzen Land mit verschiedensten Veranstaltungen, darunter mehreren öffentlichkeitswirksamen Aktionen, die auf die Gründung der TKP aufmerksam machen. Kemal Okuyan, Generalsekretär der TKP, betonte, dass die Kommunistische Partei die älteste Partei des Landes ist, ihre Wichtigkeit aber niemals von der Geschichte überholt worden ist.
Konkret äußerte sich Okuyan zur Rolle der TKP in einem Interview mit der Parteizeitung Sol Haber: „Nicht nur in der Türkei, sondern auf der ganzen Welt müssen sich die kommunistischen Parteien auf den Umsturz dieser verrotteten sozialen Ordnung konzentrieren und eine menschenwürdige Gesellschaftsordnung errichten. In diesem Sinne ist der Kommunismus zu einer noch dringenderen Notwendigkeit als vor 100 Jahren geworden.“ Okuyan griff auch zwei wichtige politische Beschlüsse des 13. Parteitags der TKP heraus, welcher diesen August stattfand: Es wurde beschlossen, eine Einheitsgewerkschaft sowie einen „Solidaritätsverband“ zu gründen. Dieser „Solidaritätsverband“ hat am 8. September eine Gründungserklärung veröffentlicht, die von 56 führenden Intellektuellen des Landes unterzeichnet wurde. In dieser heißt es, dass das Ziel der Organisation darin bestehe, eine klassenbasierte, linksgerichtete und aufklärerische Perspektive gegen die herrschenden und oppositionellen Machtblöcke stark zu machen, die im Rahmen des Kapitals agieren.
Die Partei der Arbeit Österreichs hatte im Vorfeld des 13. Parteitags der TKP ein umfassende Grußbotschaft zukommen lassen, in der unter anderem festgestellt wurde, dass die TKP eine wichtige Rolle in der internationalen kommunistischen Bewegung einnimmt und ihre täglichen Kämpfe der beste Weg seien, um den 100. Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei zu ehren. In Bezug auf den Parteitag unterstreicht Kemal Okuyan, dass die TKP keinerlei geheime Agenda verfolge, noch wünsche sie – jetzt, unter veränderten Bedingungen – irgendeines ihrer grundlegenden Prinzipien zu verdecken oder zu widerrufen. In diesem Kontext sagte der Generalsekretär, dass die Bedingungen für eine Mitgliedschaft in der Partei und die Prinzipien, nach denen die Bündnispolitik der TKP organisiert wird, sehr klar begründet seien.
Mit Blick auf die politische Lage des Landes und der Welt, stellt Okuyan klar fest, dass der Kapitalismus keinerlei Legitimation mehr hat, und keinerlei Zukunft für die Menschheit bietet. Daher wird auch die TKP niemals auf einer politischen Basis ihre Arbeit verrichten, die in irgendeiner Weise der gegenwärtigen gesellschaftlichen Ordnung nützt.
Quelle: SolInternational
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