Linke fordert Abzugskonzept für Afghanistan
„Die Bundesregierung muss angesichts des Friedensabkommens in Afghanistan und des geplanten Abzugs der US-Truppen bis Weihnachten eine mutmaßliche Rückholung der verbleibenden 1.200 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr öffentlich und transparent machen und ihre Afghanistan-Strategie grundlegend neu ausrichten. Dafür ist eine Umwidmung der Gelder in zivile Aufbau- und Friedensprojekte notwendig“, sagt Heike Hänsel, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Bundestag.
Die Außenpolitikerin weiter:
„Es ist ein Unding, dass hinter den Kulissen offenbar schon die Rückholung deutscher Soldatinnen und Soldaten vorbereitet wird, während der Deutsche Bundestag darüber im Unklaren gelassen wird. Die Bundesregierung und die übrigen an der Afghanistan-Besatzung beteiligten NATO-Staaten müssen diese Pläne daher umfassend öffentlich machen und dem Parlament vorlegen. Dazu gehört auch eine eingehende Bilanz dieses bisher längsten und verheerendsten Bundeswehreinsatzes. Dass in Afghanistan nichts gut ist, zeigt sich auch in der enorm angestiegenen Zahl von afghanischen Geflüchteten in Europa.
Der fast 20 Jahre währende Krieg in Afghanistan hat nach Einschätzung von Expertenorganisationen wie dem Onlineportal Iraq Body Count mehr als 185.000 Menschenleben gekostet, alleine der Einsatz der Bundeswehr hat gut zehn Milliarden Euro verschlungen. Wäre dieses Geld in Aufbau-, Friedens- und Sozialprogramme investiert worden, wie DIE LINKE stets gefordert hat, wäre den Menschen in Afghanistan mehr geholfen gewesen.“
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