22. Dezember 2024

ZK der Tudeh Partei Iran zum 79. Gründungsjahr der Partei

Mit dem 02. Oktober 2020 jährt sich zum 79. Mal die Gründung und die durchwegs kämpferische Geschichte der Tudeh Partei Iran (TPI). Die 79-jährige Geschichte unserer Partei ist ein wichtiger Bestandteil der zeitgenössischen Geschichte des Kampfes der BürgerInnen unserer Heimat für Freiheit, Unabhängigkeit und soziale Gerechtigkeit. Die Höhen und Tiefen der Geschichte unserer Partei beinhalten bedeutenden Errungenschaften aber auch schmerzlichen Niederlagen. Das ist die beinahe 80 Jahre alte unvergessliche Geschichte der selbstlosen FreiheitskämpferInnen für die Befreiung unserer Heimat und Nation von Kolonialismus und Tyrannei.

Tudeh Info – 06. Oktober 2020 Nr. 127 in PDF

Die TPI ist die aufrichtige Fortsetzerin des Weges und des Kampfes der Kommunistischen Partei Iran, deren 100 jährigen Gründung im Juni dieses Jahres begangen wurde. Die TPI wurde in Folge der Freilassung der demokratischen und kommunistischen Gefangenen aus dem Kerker des despotischen REZA SCHAH-Regimes in einer Zeit gegründet und ihre politischen Aktivitäten wahrgenommen, in der Zweite Weltkrieg die Welt in Schutt und Asche legte und die Länder im Nahen Osten, wie auch der Iran unter dem Joch des Kolonialismus und der lokalen Despoten litten.
Die aufklärerisch journalistischen und agitatorischen Aktivitäten der Partei in der damaligen Zeit, besonders in kulturellen, organisatorischen und gewerkschaftlichen Bereichen, haben tiefe gesellschaftliche Entwicklungen in unserem Land etabliert. Erstmalige Gründung landesweiter Arbeiter- und Bauernverbände, Gewerkschaften, Gründung der Studenten-, Jugend- und Frauenorganisationen in der damaligen iranischen Gesellschaft für eine demokratische Änderung gehörten zu diesen Aktivitäten.
Das Resultat dieses unermüdlichen Engagements der Partei wird auch nicht von Herrschenden, Feinden und unseren Opponenten geleugnet. Imperialisten und Reaktionäre erschreckt von der Wirksamkeit der Aktivitäten der Parteimitglieder haben es von Anfang an versucht, mit diversen Verschwörungen und Machenschaften die gesellschaftlichen Existenz der Partei zu beseitigen. Das Wirken und der unermüdliche Kampf der Partei seit 79 Jahren ist der starke Beweis für die tiefe Verwurzelung der Partei in unserer Gesellschaft, obwohl der bedeutende Teil des Parteilebens in der Illegalität bzw. unter der Bedingungen des brutalen Angriffs des Imperialismus und der Reaktion vollzogen worden ist.

In den letzten acht Jahrzehnten haben die reaktionären Kräfte verschiedene Vorwände zum Anlass genommen, um die brutalsten Angriffen gegen unsere Parteimitglieder auszuüben.
Angefangen mit Unterdrückungsorganen des abhängigen PAHLAWI-Regimes, die eine Unzahl von hervorragenden Persönlichkeiten wie Genossen ROUZBEH, SIAMAK, MOBASCHERI, und KEYWAN hingerichtet haben, bis zu Söldnern des klerikalen Obrigkeitsregimes, die im Rahmen der größten politischen Hinrichtungswelle in der Geschichte unserer Heimat tausende politische Gefangene wegen ihrer Verbundenheit mit den Idealen der Arbeiterklasse und der Unabhängigkeit unseres Landes in den Gefängnissen der Islamischen Republik massakriert haben. Die beharrlichen Bemühungen der Imperialisten und Reaktionäre zielen auf die Verhinderung der politischen und organisatorischen Aktivitäten der TPI und diese Anstrengungen sind nach wie vor im Gange.
Wir begehen den 79. Gründungstag der TPI in einer Zeit, in der unser Land in der tiefen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen aber auch der Covid-19-Krise versunken ist. Zehntausende unsere MitbürgerInnen haben auf Grund der unverantwortlichen und katastrophalen Politik der Islamischen Republik ihr Leben und ihre Existenz verloren.
Laut letzten offiziellen Angaben der iranischen Regierung sind bis jetzt mehr als 400.000 Menschen mit diesem Virus infiziert worden und somit hat der Iran nach Indien die zweitgrößte Anzahl von Corona-Infizierten in Asien. Die meisten Opfer im Iran sind unter den Werktätigen und Benachteiligten aber auch bei medizinischem Personal zu finden. Die desaströse Politik der Islamischen Republik zur Bewältigung der Corona-Pandemie zusammen mit der Durchsetzung der neoliberalen Wirtschaftspolitik haben Millionen von Menschen in die Arbeitslosigkeit getrieben. Laut Statistiken der Islamischen Republik leben mehr als 25% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze und können sich und ihre Familien nicht ernähren. Durch den 90-prozentigen Einnahmeverlust aus dem Ölgeschäft wegen der unmenschlichen Sanktionen der USA und auf Grund eines beispiellosen Währungsverfalls im Laufe des letzten Jahres ist die Kaufkraft der Werktätigen stark gesunken und die Unzufriedenheit der Bevölkerung dementsprechend gestiegen. In dieser Situation haben die herrschenden Großkapitalisten und die Führer des Regimes ohne Rücksicht auf die Belangen der Bevölkerung ihre Unterdrückungspolitik noch mehr verschärft.
Umsonst sind wir nicht in den letzten Monaten Zeugen einer Reihe von Hinrichtungswelle von protestierenden Jugendlichen bei Demonstrationen 2019 und auch der Hinrichtung von NAWID AFKARI gewesen. Während sich der Gesundheitszustand von NASRIN SOTUDEH und REZWANEH AHMAD KHAN-BEIGIE, die aus Protest gegen die Regierungspolitik in Umgang mit Andersdenkenden in Hungerstreik getreten waren, weiter verschlimmert hat, wird auch die Situation der politischen Gefangenen immer prekärer.
Trotz all dieser Unterdrückungsmaßnahmen sind wir im letzten Jahr Zeugen weiterer Proteste und des mutiges Kampfes der ArbeiterInnen und Werktätigen des Landes gegen die Politik der Islamischen Republik und für die Erlangung ihrer Rechte. Der andauernde Streik der Arbeiter von HAFT-TAPEH, der große Arbeiterstreik der befristeten Arbeiter der Ölindustrie im Süden des Landes, die andauernde Arbeiterproteste von HEPCO und anderer Industriezentren neben der Protestbewegungen der LehrerInnen, Krankenschwestern und PensionistInnen sind Zeichen eines kontinuierlichen Kampfes in unserer Gesellschaft für ein besseres Leben.

Die Krise, oder genauer gesagt die politische Sackgasse des Landes, ist das direkte Ergebnis der von KHAMENEI (oberster religiöser Führer) und den anderen Macht- und Entscheidungsorgane diktierten Politik. Eine stark reaktionäre Clique der großen Handelsbourgeoisie und des Rentiers mit ihrer Schlägertruppen, zusammen mit den militärischen Unterdrückungskräften, ganz besonders PASDARAN und ihren Kommandanten – reißen die politisch-wirtschaftlichen Aktivitäten an sich und breiten sich auf die die Eroberung des nächsten Staatspräsidentensessel (nach der Eroberung der Parlamentssitze). Ein gefährliches Unterfangen, das ernste Gefahren für unser Land in sich birgt.
Der Erfolg der Reaktionären für die Durchsetzung ihrer katastrophalen Politik ist deswegen möglich geworden, weil es den politischen und gesellschaftlichen Kräften des Landes an Einheit und Bündnis fehlt. Das Streben und die Organisierung für einen gemeinsamen Kampf der gesellschaftlichen Kräfte, besonders der ArbeiterInnen und Werktätigen, Schulter an Schulter mit StudentInnen, Jugendlichen und Frauen des Landes können eine positive Wende zugunsten der Volksbewegung und zum Sieg gegen die Reaktion herbeiführen.

• Flammende Grüße an alle gefallenen FreiheitskämpferInnen!
• Kampfgrüße an die politischen Gefangenen und alle Familienangehörigen der Märtyrer und der politischen Gefangenen!
• Möge der gemeinsamen Kampf der patriotischen und freiheitsliebenden Kräfte Iran zur Beseitigung des islamischen Obrigkeitsregimes zum Sieg führen.
Zentralkomitee der Tudeh Partei Iran 26.09.2020
(Gekürzt aus dem Communiqué des ZKs der Tudeh Partei Iran, www.tudehpartyiran.org)

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Quelle: Tudeh Partei Iran – Communiqué des ZKs der Tudeh Partei Iran anlässlich des 79. Gründungsjahres der Partei

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