ver.di: Pandemiebekämpfung erfordert mehr Solidarität
Anlässlich des heute beginnenden Lockdowns hat ver.di-Landesbezirksleiter Frank Wolf die ver.di-Mitglieder zu Solidarität aufgerufen: „Die Pandemie bedroht uns alle, sie bedroht nicht nur unsere Gesundheit, sondern sie wird massive Auswirkungen auch auf die Wirtschaft und die Arbeitsplätze haben. Daher ist es wichtig und richtig, jetzt erneut zu handeln und mit den beschlossenen Maßnahmen zu versuchen, eine weitere Ausbreitung der Infektion einzudämmen. Jede und jeder muss hier seinen Beitrag leisten, solidarisch und eigenverantwortlich handeln“. Zugleich appellierte Frank Wolf auch an die Arbeitgeber, sich jetzt solidarisch und sozial zu verhalten. Denn auch am Arbeitsplatz bestehen Gesundheitsrisiken, die zum Beispiel durch bessere Hygienekonzepte vermeidbar sind und damit die besonders gefährdeten Risikogruppen schützen.
Mehr Solidarität sei auch denjenigen gegenüber notwendig, die die Pandemie und der damit verbundene Lockdown besonders hart trifft. „Die Pandemie ist für viele Berufsgruppen im Bereich der Kultur, der Veranstaltungen und Dienstleistungen existenzbedrohend. Kulturschaffende aus allen Bereichen stehen ohne Engagements da, viele Soloselbstständige bekommen keine Aufträge mehr. Auch hier ist mehr Solidarität und bessere praktische Hilfe notwendig, um viele Beschäftigte vor dem beruflichen Aus zu bewahren“, sagte Frank Wolf.
„Unsere Gesellschaft sollte sich auch denjenigen gegenüber solidarisch zeigen, die jetzt wieder mit ihrer Arbeitsleistung das öffentliche Leben aufrecht erhalten. Wir erwarten mehr Wertschätzung den Busfahrern, Verkäuferinnen, dem Kitapersonal und dem Gesundheits- und Pflegepersonal gegenüber, die stellvertretend für die Berufsgruppen stehen, die jetzt dafür sorgen, dass unsere Gesellschaft trotz der Pandemie nicht zusammenbricht“, so Frank Wolf. Wertschätzung drücke sich letztlich auch durch eine bessere Bezahlung und durch bessere Arbeitsbedingungen aus. „Wir müssen leider feststellen, dass die freundlichen Worte der Politikerinnen und Politiker im Frühjahr 2020 den Systemrelevanten gegenüber noch zu keinem Umdenken geführt haben“, so Frank Wolf. Es sei jetzt der richtige Zeitpunkt, um grundlegende Fehler im deutschen Gesundheitswesen und bei den öffentlichen Diensten zu korrigieren. Die Pandemie führe deutlich vor Augen, dass viele Berufe, zu denen auch die des Gesundheitswesens gehören, vor allem in Krisenzeiten unverzichtbar sind. „Wir sehen, dass wir im internationalen Vergleich gut aufgestellt sind. Denn gerade in der Krise zeigt sich, dass wir auf dem richtigen Weg sind und starke öffentliche Dienste und ein gut funktionierendes Gesundheitssystem klare Standortvorteile bieten“, so Frank Wolf.
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