Der Kampf um den Impfstoff
Pünktlich zum anstehenden Geburtstag der Corona-Pandemie, geht die Entwicklung eines Impfstoffes in die Endphase. Die Impfstoffe mit der höchsten Aussicht auf Erfolg, kommen aus China, den USA und Deutschland. Tatsächlich ist es gerade bei den Pharmakonzernen der imperialistischen Länder gängige Praxis, ihre Stoffe in ärmeren Ländern zu testen. Dabei verlässt man sich auf die schwachen Gesundheitssysteme der Länder und ködert die Bevölkerung mit irrwitzig niedrigen Entschädigungen.
Der Kampf um die Erschließung des neuen Marktes für Corona-Impfstoffe geht in eine heiße Phase. Freie Konkurrenz ist aber trotzdem nicht so richtig zu erkennen, was daran liegt, dass die meisten Pharmakonzerne in Monopolen zusammenhängen, was zudem die vielen Kooperationen unter ihnen erklärt. Dabei versuchen die westlichen Pharmakonzerne, sich so viele Marktanteile wie möglich anzueignen und verteufeln auf der anderen Seite ganz traditionell die Konkurrenz aus China und Russland. Hierbei geht es natürlich nicht ausschließlich um den Kampf um einen potentiellen Impfstoff. Tatsächlich ist es, in einem größeren Rahmen betrachtet, ein weiteres Puzzleteil im westlichen Anti-China und Anti-Russland-Kurs.
Marktorientiertes Impfen
Während also die Pandemie weltweit wütet und die Menschen zusätzlich zum Virus unter kaputtgesparten Gesundheitssystemen leiden, sind es wieder einmal die finanziellen Interessen einiger Weniger, welche den weiteren Verlauf der Pandemie in ihren Händen haben. Zurzeit sind es vier große Konzerne, welche 80% des Impfstoff-Marktes kontrollieren. Diese vier sind die amerikanischen Pharmariesen Merck & Co, sowie Pfizer, das britische GlaxoSmith-Kline und das französische Sanofi.
Interessant wird es dann vor allem bei der Verteilung des Impfstoffes. Dass der Handel mit dem Impfstoff den Reichtum der Pharmakonzerne stark vermehren wird, steht dabei ganz außer Frage.
Außerdem stellt sich die Frage: wie wird es ärmeren Ländern ergehen, die im Gegensatz zu den meisten europäischen Ländern und den USA nicht die finanzielle Kraft aufbringen können, im Falle einer „Wer mehr Zahl bekommt den Stoff“-Strategie sich Impfstoff zu leisten? Tatsächlich berichten beispielsweise „Ärzte ohne Grenzen“, dass die meisten Impfdosen bereits durch Verträge an die imperialistischen Länder verkauft sind. Auch für die finanziell stärkeren Länder könnte es teuer werden. Da sich die Pharmaunternehmen in privaten Händen befinden, könnten diese „künstliche Engpässe“ erschaffen und so noch höhere Preise als ohnehin schon verlangen.
Wieder einmal zeigt sich an dieser Stelle der Widerspruch zwischen den Interessen der Bevölkerung und des Profitzwangs des Kapitalismus. Statt Solidarität geht es wie immer lediglich ums Geschäft und solange unser System auf solch einer Wirtschaftsweise beruht, wird das auch so bleiben.
Lasse, Barsbüttel
Quelle: SDAJ – Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend – Der Kampf um den Impfstoff