Das Maidan- Taschenbuch oder der Jahrmarkt der Eitelkeiten
Laut Gene Sharp, dem die Strategie der Farbrevolutionen zugeschrieben wird, ist eine der ersten Aktionen, die empfohlen werden, um einen „gewaltlosen“ Aufstand zu beginnen, die Besetzung öffentlicher Plätze.
Zu den Orientierungen der Gurus dieser Strategie gehören auch die Fokussierung des Protests in einem reduzierten Raum, die Konzentration der für die Aktion aufgerufenen Medien und die maximale Ausnutzung der menschlichen Ressourcen, der Einsatz von Musik- und Tanzgruppen, plastische Aktionen sowie der Aufbau von öffentlichen Tribünen für das Auftreten „improvisierten“ Redner, damit die Teilnehmerzahl nicht sinkt.
Hinter solchen Aktionen steckt immer ein gut geplantes Public-Relations-Manöver, bei dem wahre Hochburgen der Kunst des Lügens und der Realitätsverfälschung zum Einsatz kommen. Hinter diesen Kampfwaffen, wie sie der pensionierte Oberst der US-Armee, Vietnam-Veteran und Soft-Coup-Stratege Bob Halvey definiert, stehen die Experten der psychologischen Kriegsführung, die Magier der Wahrnehmung, die Hersteller der „Wahrheit“.
Die „Kunst“ von Tania Bruguera und Co. verblasst zu einem Nichts vor den Darbietungen, die diese Herren schaffen können.
In dem Treffen, das Fidel am 16., 23. und 30. Juni 1961 mit Künstlern und Intellektuellen abhielt, dem Schauplatz seiner bekannten Worte an die Intellektuellen in der Nationalbibliothek, rief er die revolutionären Schöpfer auf, ihre Arbeit innerhalb der Revolution zu entwickeln. Der Oberbefehlshaber sah den Kampf voraus, in den wir in künftigen Jahren verwickelt werden würden, angesichts der imperialen Propagandamaschine. Er ist in die Zukunft gereist und hat uns gewarnt.
Was sich am 27. Januar vor dem Kulturministerium abspielte, war nichts anderes als ein Jahrmarkt der Eitelkeiten, eine Show der sublimierten Egos, bei der Ignoranz im Vordergrund stand. Die Tatsache, dass sich jemand als Künstler bezeichnet, macht ihn nicht zu einem solchen. Das erfordert Talent, Arbeit, Studium und jahrelange Aufopferung.
Tatsache ist, dass diejenigen, die glauben, diese Welt zu besitzen, für ihre dunklen Interessen großzügig mit Preisen, Stipendien und Nebeneinnahmen ausgestattete Künstler fabriziert haben, die sind fähig sind, Seelen zu kaufen und die Tugenden der Kunst auszunutzen, um das Bewusstsein zu beeinflussen und zu manipulieren.
Kunst soll dazu dienen, die Seele des Menschen zu bereichern, auch zu hinterfragen, zu tadeln; sie soll kämpfen, vorpreschen, Grenzüberschreitungen wagen, Schemata durchbrechen, soll anregen, aufmuntern, erschüttern, erheben… Aber wenn die Kunst schamlos in den Dienst der Niedertracht gestellt wird, wenn sie den schlimmsten Plänen der Mächtigen dieser Welt zur Verfügung gestellt wird, wenn sie dem Geld gehorcht und sich dem Egoismus beugt, wenn sie als Waffe in die Hände derer geliefert wird, die ein Volk beflecken wollen, hört sie auf Kunst zu sein und wird zum traurigen Schauspiel eines billigen Jahrmarkts.
Es muss traurig sein, im Austausch für eine kleine Ecke in deren Parnass den Hofnarr in den Sälen des Imperiums zu spielen; dort, wo Scham und Leere mehr als einen Schatten der Seele beraubten, der hätte in der Erinnerung seines Volkes sein und überleben können, stattdessen jedoch die Abtrünnigkeit wählte.
Quelle: Granma – Das Maidan- Taschenbuch oder der Jahrmarkt der Eitelkeiten