30. November 2024

Wir fordern den solidarischen Shutdown!

Über 90.000 Menschen haben seit dem 12. Januar den Aufruf von #ZeroCovid für einen europäischen, solidarischen Shutdown unterschrieben. Wir fordern, dass dem Schutz von Menschen vor Krankheit und Tod Priorität gegeben wird vor dem Schutz von Wirtschaft und Profiten. Wir verstehen nicht, dass wir zwar im Privaten unsere Kontakte einschränken und viele Regeln beachten, aber gleichzeitig die Busse und U-Bahnen voll sind und in vielen Betrieben die Produktion nicht lebensnotwendiger Güter einfach weiterläuft. Die erschreckende Zahl von mehr als 57.000 Toten allein in Deutschland steht für das Scheitern einer inkonsequenten,  gefährlichen und unsolidarischen Coronapolitik in Deutschland und in ganz Europa. Ja, die Infektionszahlen sinken wieder. Das ist gut, aber viel zu langsam. Es wird noch Wochen, wenn nicht Monate dauern, bis wenigstens die willkürliche und viel zu hohe Zielmarke der Inzidenz von 50 erreicht ist. Wochen und Monate, in denen sich vermeidbar viele Menschen mit Covid-19 infizieren, weitere Tausende an der Krankheit sterben und noch viel mehr mit den Spätfolgen einer überstanden Infektion zu kämpfen haben werden. Und noch schlimmer: Gleichzeitig beginnen aus den Reihen der Wirtschafts- und Interessenverbände schon wieder die Rufe nach „Lockerungen“, was uns alle dem Risiko einer dritten Welle aussetzt. Unser Ziel sind nicht 50 oder 25, sondern null Infektionen!

Es ist gut, dass die Impfungen begonnen haben. Sie werden Leben retten. Aber wir werden nicht warten können, bis die Impfung einen messbaren Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leistet, denn das wird noch Monate, in vielen Teilen der Welt noch Jahre dauern. Wir lehnen den aufkommenden Impfnationalismus ab. Der Streit der reichen Länder darüber, wer wann wie viele Impfdosen bekommt, während der überwiegende Teil der Menschheit einfach vergessen wird, ist unwürdig. Die Impfstoffe gehören nicht den Pharmaunternehmen und nicht den Staaten, sondern müssen als ein globales Gemeingut behandelt werden, das weltweit allen Menschen gleichermaßen nur nach dem Grad ihrer Schutzbedürftigkeit zur Verfügung gestellt wird.

Deswegen müssen wir jetzt den Druck erhöhen. In vielen Städten werden am Freitag, 5.2. Aktionen im öffentlichen Raum stattfinden. Wir werden hinweisen auf Betriebe, die weiterlaufen, obwohl sie Güter herstellen, die gegenwärtig wirklich nicht gebraucht werden, wie z.B. Waffen, Autos oder Flugzeuge. Wir werden hinweisen auf Büros, in denen immer noch viele Menschen zur Arbeit und zu gefährlichen Meetings gezwungen werden. Wir werden hinweisen auf leerstehende Hotels, die zur infektionssicheren Unterbringung von Wohnungslosen und Geflüchteten dienen könnten, die überall im Land noch in beengten Sammelunterkünften ohne die Chance auf Abstand und Infektionsschutz leben müssen.

Diese Aktionen richten sich nicht gegen die Beschäftigen dieser Betriebe – im Gegenteil. Ein solidarischer Shutdown, wie wir ihn fordern, soll aus den Vermögen und Einkommen der Reichen und Superreichen bezahlt werden, die auch während der Pandemie immer reicher geworden sind. Für die Beschäftigen fordern wir dagegen einen Shutdown bei vollem Lohnausgleich, bezahlten Coronaurlaub für alle, die nicht in der unmittelbaren Daseinsfürsorge arbeiten!

Es ist selbstverständlich, dass alle Aktionen am #ZeroCovidDay mit maximalem Infektionsschutz stattfinden werden. Wir halten 2 Meter Abstand und tragen FFP2-Masken, um uns und andere nicht zu gefährden. Aber wir werden auch nicht ruhig zuhause bleiben, während unsere Gesundheit für die kurzsichtigen Interessen der Wirtschaft aufs Spiel gesetzt wird.

Seid dabei! Wir lenken die Aufmerksamkeit auf noch laufende systemirrelevante Betriebe, leere Hotels oder andere Orte die für unsolidarische Pandemiebekämpfung stehen! Sperrt die Orte symbolisch ab, malt Plakate, lasst Slogans mit Sprühkreide da, lasst Banner droppen! Macht ein Fotos und stellt sie am 5.2. online mit dem Hashtag #ZeroCovid &  #CovidAtWork Natürlich infektionsschutzkonform: wenige Menschen, draußen, mit Abstand und sicherer Maske!
Mehr Infos unter https://zero-covid.org/

Quelle: Interventionistische Linke – Wir fordern den solidarischen Shutdown!

Wirtschaft & Gewerkschaft