21. November 2024

1.700 Jahre arbeitsfreier Sonntag: Für den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft

An diesem Mittwoch, 3. März 2021, jährt sich der arbeitsfreie Sonntag zum 1700. Mal. Im Jahr 321 hatte der damalige römischer Kaiser Konstantin ein Edikt erlassen, wonach „am Tag der Sonne alle Richter, ebenso das Volk in den Städten, sowie die Ausübung der Künste und Handwerke ruhen“ sollten.

Gemeinsam mit den kirchlichen Bündnisorganisationen in der „Allianz für den freien Sonntag“ lädt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di deshalb am Mittwoch zwischen 11 und 13 Uhr zu einer virtuellen Jubiläumsveranstaltung ein. Neben Vorträgen des Publizisten Prof. Dr. Heribert Prantl und des Juristen Dr. Friedrich Kühn ist eine Podiumsdiskussion vorgesehen, an der ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger, der Bundespräses der Katholischen Arbeitnehmerbewegung Deutschlands (KAB), Stefan Eirich, und die Vorsitzende des Evangelischen Verbandes Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt (KWA), Gudrun Nolte, teilnehmen werden. Zu Wort kommen außerdem bekannte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kultur, Gewerkschaften und Kirchen, unter ihnen Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke, der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Prof. Dr. Heinrich-Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Georg Bätzing.

„Wir freuen uns, dass sich seit vielen Jahren Kolleginnen und Kollegen aktiv für den Schutz des arbeitsfreien Sonntages einsetzen und stark machen“, erklärte dazu Stefanie Nutzenberger. „Das Jubiläum ist nicht nur dem historischen Datum gewidmet, sondern auch der aktuellen Situation. Wir erleben derzeit massive Angriffe auf den arbeitsfreien Sonntag und deshalb ist es wichtig und sehr erfreulich, dass wir in dieser Auseinandersetzung hochrangige Unterstützung für den Schutz des arbeitsfreien Sonntags gewinnen konnten. Dessen Gegner wollen, dass die Beschäftigten auch am Sonntag arbeiten, etwa durch Ladenöffnungen oder die Kommissionierung von Waren im Großhandel. Dem werden wir auch weiterhin Widerstand entgegensetzen, denn der Sonntag gehört den Beschäftigten und ihren Familien.“

Gudrun Nolte ergänzt: „Der arbeitsfreie Sonntag hat nicht nur in Corona-Zeiten, sondern auch im weiteren Wandel der Arbeitswelt einen ungemein wichtigen Platz – er ermöglicht eine gemeinsame Pause, frei verfügbare Zeit für alle, ein Innehalten und Kraft tanken.“

Auch Stefan Eirich ist der Meinung: „Wir brauchen den Sonntagsschutz mehr denn je, damit die Menschen sich regelmäßig erholen können. Damit sie sich zuverlässig verabreden können, in ihren Familien, mit Freunden und mit Gruppen, die sich gemeinsam für unsere Gesellschaft engagieren. Und damit sie wieder zu sich selber finden können. Am Sonntag können Menschen Dinge tun, die ihnen und anderen guttun.“ Auch bei den Kirchen sei in Sachen besserer Sonntagsschutz noch Luft nach oben, so Eirich. „Sie sollten penibel darauf achten, dass möglichst alle der bei ihnen Beschäftigten regelmäßig einen freien Sonntag erleben können. Es geht gar nicht, zusätzlich zur regulären Wochenarbeitszeit von den eigenen Angestellten ehrenamtliches Engagement an Sonntagen einzufordern.“

Die Veranstaltung am 3. März 2021 ist ab 11 Uhr kostenlos und ohne Anmeldung zu verfolgen auf der Internetseite www.allianz-fuer-den-freien-sonntag.de/jubilaeum

Quelle: ver.di – 1700 Jahre arbeitsfreier Sonntag: Für den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft

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