18. Dezember 2024

Über 3000 Streikende aus mehr als 100 Betrieben senden klares Signal

Am Dienstag (22.6.) werden im nordrhein-westfälischen Einzelhandel die Tarifverhandlungen für die rund 502.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und 196.000 geringfügig Beschäftigten fortgesetzt. Als Reaktion auf das inakzeptable Arbeitgeberangebot rief ver.di NRW in den vergangenen Wochen zu ganz- und mehrtägigen Streiks auf. Nachdem der Schwerpunkt der Streiks zunächst auf dem Lebensmitteleinzelhandel lag, sind in dieser Woche auch Beschäftigte aus Betrieben, die von zeitweisen Schließungen betroffen waren, in den Streik getreten. Beteiligt haben sich unter anderem Beschäftigte von Primark, H&M, TK Maxx, Douglas, Zara, Esprit Outlet Center, Galeria Karstadt Kaufhof und Ikea.

„Es ist Zeit zu handeln! Die Beschäftigten haben auf der Straße und vor den Betrieben deutlich gezeigt, was sie vom bisherigen Angebot der Arbeitgeber halten“, erklärte ver.di-Verhandlungsführerin Silke Zimmer. „Die Geduld der Menschen ist am Ende. Auch Beschäftigte, deren Geschäfte pandemiebedingt zeitweise geschlossen waren benötigen gerade jetzt eine tabellenwirksame Erhöhung der Gehälter und den Schutz durch Tarifverträge.“

Das habe man auch an der Streikbeteiligung gesehen. Die Beschäftigten müssten bei der derzeitigen Preissteigerungsrate von 2,5 Prozent auch in Zukunft ihr Leben finanzieren können. Selbst von Spaltungsversuchen durch Vorweganhebung von 3 Prozent, wie etwa bei Kaufland und Lidl, ließen sich die Einzelhandelsbeschäftigten nicht davon abhalten, gemeinsam für einen Tarifabschluss einzustehen. „Das war ein Versuch, unsere Streiks zu brechen. Aber die Beschäftigten im Einzelhandel lassen sich nicht spalten und stehen gemeinsam für eine Entgelterhöhung für alle Beschäftigten ein!“

Das Angebot der Arbeitgeber umfasst, für Unternehmen, die gut durch die Pandemie gekommen sind, eine Erhöhung von nur einem Prozent nach zwei Nullmonaten für 2021 und eine Einmalzahlung in Höhe von 1,4 Prozent des individuellen Entgelts, die auch kumuliert nach 10 Monaten erst im April 2022 zur Auszahlung kommen kann. Für Beschäftigte, die für Unternehmen arbeiten, die von Pandemieauswirkungen betroffen waren, soll es in 2021 keine Tarifanpassung geben. Diese sind erst für die Jahre 2022 und 2023 vorgesehen.

ver.di fordert für die rund 700.000 Beschäftigten im Einzelhandel in NRW 4,5 Prozent und 45 Euro mehr Gehalt, Lohn und Ausbildungsvergütung und ein Mindestentgelt von 12,50 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Außerdem fordert die Gewerkschaft von den Arbeitgebern die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge.

Quelle: ver.di NRW – „Es ist Zeit zu handeln!“ – Über 3000 Streikende aus mehr als 100 Betrieben senden ein klares Signal an die Arbeitgeber

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