18. Dezember 2024

Warnstreik im Groß- und Außenhandel in Berlin und Brandenburg am Mittwoch

In der Tarifrunde für die rund 64.000 Beschäftigten des Groß- und Außenhandels in Berlin und Brandenburg zeichnet sich keine Tarifeinigung ab. Daher ruft ver.di für den morgigen Mittwoch, den 23. Juni 2021 Beschäftigte des Pharmahandels zu einem weiteren Warnstreik auf. Beschäftigte der Unternehmen GEHE Pharmahandel Berlin, Phoenix Pharmahandel Berlin, Alliance Healthcare Berlin und Sanacorp Potsdam – alles Pharmahändler – treten gegen 06.00 Uhr in den ganztägigen Warnstreik.

Ab 12:30 Uhr findet eine zentrale Streikkundgebung am Berliner Ostbahnhof, auf der Wiese zur Kreuzung Stralauer Platz/Andreasstr. statt. Ver.di erwartet rund 100 Streikende.

„Die Beschäftigten im Pharmagroßhandel kommissionieren die Impfstoffe für die Lieferung an die Arztpraxen. Systemrelevanter geht es kaum noch! Der Pharmagroßhandel hat in der Pandemie kräftige Umsatzzuwächse verzeichnet. Daher muss nun eine faire Umverteilung auf die Beschäftigten passieren durch tabellenwirksame Entgelterhöhungen. Je früher desto besser, denn die Preise ziehen seit Jahresbeginn wieder kräftig an“, sagt Franziska Foullong, die ver.di-Verhandlungsführerin. „Noch nie war die Lohnungerechtigkeit in der Branche so deutlich wie in der jetzigen Zeit Das Angebot der Arbeitgeber zeigt, dass unsere Botschaft noch nicht bei ihnen angekommen ist. Da hilft nur Druck aus den Betrieben.“

Die Arbeitgeber bieten eine Entgelterhöhung von 1,5 Prozent erst zum März 2022 an, eine weitere Erhöhung um 1,0 Prozent erst für im November 2022 – die erste Erhöhung kann in „wirtschaftlich starken“ Unternehmen nach vorne gezogen werden, allerdings frühestens ab September 2021 – gekoppelt mit einer Einmalzahlung von 150 Euro. Aber „pandemiegeschädigten“ Unternehmen sollen nach Vorstellungen der Arbeitgeber eine Erhöhung auch hinten bis zum September 2022 verschieben können und ohne Einmalzahlung. Die zweite Erhöhung soll demselben Prinzip folgen. Ein Vorziehen in den Mai 2022 und das Nachhintenschieben sogar bis zum März 2023 soll möglich sein. Dieses Angebot bedeutet einen Reallohnverlust für alle Beschäftigten.

ver.di fordert hingegen für den Groß- und Außenhandel eine tabellenwirksame Erhöhung von Löhnen, Gehältern und Ausbildungsvergütungen um 6 Prozent, mindestens aber um 150, beziehungsweise 70 Euro, ein rentenfestes Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde. Außerdem will ver.di erreichen, dass die Tarifverträge für allgemeinverbindlich erklärt werden, um so gleiche Wettbewerbsbedingungen in der Branche zu schaffen.

Quelle: ver.di Berlin-Brandenburg – Warnstreik im Groß- und Außenhandel in Berlin und Brandenburg am Mittwoch

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