Zweitägiger Warnstreik im Einzelhandel bei H&M Logistik
Riesiger Umsatzanstieg für die Arbeitgeber, mageres Angebot für die Beschäftigten!
Das Angebot der Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde ist weiterhin so unzureichend, dass der letzte Verhandlungstermin am 30. Juni 2021 nicht zustande kam und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten von H&M Logistik für Freitag, den 09. Juli und Sonnabend, 10. Juli 2021 in Hamburg zu einem zweitägigen Warnstreik aufruft.
„Der Einzelhandel hat 2020 den höchsten Umsatzanstieg seit 1994 erwirtschaftet. Dieser enorme Zuwachs ist allein den Beschäftigten zu verdanken. Sie arbeiten unermüdlich und unter enormen Arbeitsbelastungen – und das nicht erst seit Corona. Zurecht sind sie jetzt enttäuscht und wütend, denn sie werden in dieser Tarifrunde bisher von ihren Arbeitgebern mit äußerster Knauserigkeit behandelt – mit Lohnerhöhungen unter der Preissteigerungsrate“, so ver.di Verhandlungsführerin Heike Lattekamp. „Angesichts der steigenden Preise brauchen die Beschäftigten im Einzelhandel dringend eine angemessene tabellenwirksame Erhöhung, die zudem vor Altersarmut schützt! Das haben sich die Menschen im Handel durch ihr Engagement mehr als verdient. Dass die Arbeitgeberseite ihr Angebot kaum nachbessert, ist beschämend angesichts der Zuwächse, die sie verzeichnet hat und der staatlichen Unterstützung, die es während der Pandemie für sie gab.“
Mit einem sogenannten ‚Orientierungsrahmen für freiwillige Entgelterhöhungen‘ hat der Handelsverband Deutschland (HDE) am 06.07.2021 den Tarifkonflikt im Einzel- und Versandhandel deutlich verschärft und bietet einseitig eine Anhebung von 2% (nach mehreren Nullmonaten) und eine Laufzeit von 36 Monaten.
„Mit diesem Versuch einer einseitigen Lohnfestsetzung zündelt der HDE in der laufenden Tarifrunde. Das ist eine klare Provokation,“ beurteilt Heike Lattekamp den Vorstoß des HDE. „Mit dem erneuten Warnstreik wollen wir den Druck auf die Arbeitgeber noch weiter erhöhen. Die Beschäftigten werden keinen Tarifabschluss akzeptieren, der einen realen Lohnverlust bedeutet und Beschäftigte aus pandemiebetroffenen Unternehmen bei der Tariferhöhung abhängt.“
ver.di fordert:
Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 4,5 Prozent plus 45 Euro,
ein Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde
bei einer Laufzeit von 12 Monaten,
sowie die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit (AVE).
Quelle: ver.di Hamburg – Zweitägiger Warnstreik im Einzelhandel bei H&M Logistik