19. November 2024

Afghanistan-Zapfenstreich absagen

„DIE LINKE fordert die Absage des Großen Zapfenstreichs am 31. August vor dem Reichstag in Berlin, mit dem der katastrophale Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr gewürdigt werden soll. Die Militärveranstaltung ist angesichts der Schreckensbilder vom Vormarsch der Taliban in Afghanistan und der Massenflucht der afghanischen Bevölkerung vor den islamistischen Terrorgruppen vollkommen deplatziert und instinktlos“, erklärt Sevim Dagdelen, Obfrau der Fraktion DIE LINKE im Auswärtigen Ausschuss. Dagdelen weiter:

„Der Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan war lange überfällig und richtig, falsch und verheerend war der 20 Jahre dauernde NATO-Krieg unter US-Führung, in dem zehntausende afghanische Zivilisten sowie auch 59 Soldatinnen und Soldaten aus Deutschland sinnlos gestorben sind. Statt Fackelzug und Marschmusik braucht es jetzt eine offene und ehrliche Debatte im Bundestag über das komplette militärische Scheitern und die desaströse Regime-Change-Politik in Afghanistan. Die einzig richtige Konsequenz ist die Beendigung aller Auslandseinsätze der Bundeswehr, allen voran im westafrikanischen Mali.

Dass Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer den Afghanistan-Zapfenstreich ausgerechnet auch noch auf den Vorabend des Antikriegstages gelegt hat, der an den Beginn des Zweiten Weltkriegs mit dem Überfall der Wehrmacht am 1. September 1939 auf Polen erinnert, ist noch dazu geschmacklos und geschichtsvergessen.“

Quelle: Linksfraktion – Afghanistan-Zapfenstreich absagen

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