19. Dezember 2024

Ein Recht auf Ausbildung

Unsere Forderungen an Betriebe in aller Kürze:

Mindestanzahl an Ausbildungsplätzen, wer nicht ausbildet wird enteignet

Viele Betriebe senken die Zahl ihrer Ausbildungsstellen oder bilden aktuell gar nicht mehr aus. Das verstärkt den schon seit Jahren herrschenden Ausbildungsplatzmangel und somit auch die Konkurrenz unter uns Jugendlichen. Um später eine Arbeit zu haben, von der wir einigermaßen leben können, sind wir aber auf eine Ausbildung und einen qualifizierten Abschluss angewiesen. Wir fordern ein Angebot an Ausbildungsplätzen, das sich am Bedarf orientiert und eine Ausbildungspflicht für Großkonzerne, von der man sich nicht freikaufen kann! Wer nicht ausbildet, wird enteignet!

Geregelte Ausbildung , statt Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen im Home Office

Weil wir im Kapitalismus vom Verkaufen unserer Arbeitskraft leben müssen, haben wir ein Interesse an einer möglichst qualifizierten Ausbildung, denn diese entscheidet über unsere Zukunft. Eine chaotische Ausbildung im Homeoffice, bei der wir größtenteils auf uns gestellt sind und kaum den betrieblichen Alltag kennenlernen und uns in dessen soziales Gefüge einleben können, erfüllt kaum diese Anforderungen. Wir wollen eine geregelte Ausbildung, statt möglichst kostengünstig ins Homeoffice abgeschoben zu werden!

Kostenlose und flächendeckende Schutzmaßnahmen gegen Corona am Arbeitsplatz

Tests und Impfungen in den Betrieben, Gesundheitsschutz auf der Arbeit… das klingt alles schön, für Arbeitgeber bedeutet es aber erst einmal Kosten – und diese versuchen sie bekanntlich möglichst kleinzuhalten. Dementsprechend sieht der Gesundheitsschutz in vielen Arbeitsstätten auch nach über 1,5 Jahren Pandemie noch immer recht dürftig aus. Wir fordern kostenlose und flächendeckende Schutzmaßnahmen gegen Corona am Arbeitsplatz – und wo das nicht möglich ist eine Freistellung bei vollem Lohnausgleich.

Angemessene Ausbildungsvergütung die zum eigenständigen Leben ausreicht

Nach der Schule ausziehen, in einer eigenen Wohnung oder WG wohnen und endlich unabhängig von den Eltern leben? Für viele Azubis nicht möglich, da die Ausbildungsvergütung viel zu knapp ist, obwohl Azubis oft als volle Arbeitskräfte eingeplant werden. Wir fordern eine Mindestausbildungsvergütung von 1200€, damit ein eigenständiges Leben möglich ist!

Bezahlte Intensivkurse

Unterrichtsausfälle, mangelnde technische Ausstattung in der Berufsschule und zuhause, viel Zeit im Homeoffice und weniger Einblick in normale betriebliche Abläufe – das führt dazu, dass wir uns nicht alle benötigten Kenntnisse aneignen können. Wir fordern bezahlte Intensivkurse, damit die „Coronajahrgänge“ keine Nachteile haben!

Freie Tage zum Lernen

Unter Corona hat auch die Qualität der theoretischen Ausbildung gelitten. Sei es, weil die Berufsschulen nicht genügend Geld für die technische Ausstattung und ausreichend Personal hatten, sei es wegen der chaotischen Organisation oder weil uns zuhause die Infrastruktur gefehlt hat. Um uns dennoch ausreichend auf die Abschlussprüfungen vorbereiten zu können, fordern wir (mehr) freie Tage zum Lernen!

Übernahme nach der Ausbildung im erlernten Beruf

Viele Azubis landen nach der Ausbildung trotz guter Abschlüsse auf der Straße oder werden auf eine Stelle gesetzt, die gar nicht zu ihrer Qualifikation passt. Um unsere Zukunft planen zu können brauchen wir aber die Sicherheit, nach der Ausbildung nicht wieder von vorn anfangen oder erstmal arbeitslos sein zu müssen. Deshalb fordern wir eine unbefristete Übernahme im erlernten Beruf!

Quelle: SDAJ – Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend – Ein Recht auf Ausbildung

Wirtschaft & Gewerkschaft