19. November 2024

GDL ruft zu mehrtägigem Streik bei der Bahn auf

Die Mitglieder der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben mit großer Mehrheit für einen Arbeitskampf bei der Deutschen Bahn gestimmt. In einer geheimen Briefwahl votierten satte 95 Prozent bei der Urabstimmung mit JA. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 70 Prozent. Die GDL sieht das Votum als Auftrag und ruft daher ihre Mitglieder bei der Deutschen Bahn zum Arbeitskampf auf

  •  im Güterverkehr ab dem 10. August 19 Uhr und
  •  im Personenverkehr und der Infrastruktur ab 11. August 2 Uhr

Der Arbeitskampf endet am 13. August um 2 Uhr.

„Gemessen an der Stimmung in der Belegschaft könnte der Streik gar nicht lange genug dauern“, so der GDL-Bundesvorsitzende. Mit diesem Zeitfenster versucht die GDL jedoch den Ferien- und Wochenendverkehr nicht zu stark zu beeinträchtigen.

„Wir haben mit großer Zustimmung und einem hohen Rücklauf gerechnet, das Ergebnis hat unsere Erwartungen jedoch noch übertroffen“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky bei der Ergebnisverkündung in der Pressekonferenz am 10. August 2021 in Frankfurt. Auch viele Beamte und Kollegen aus den DB-Unternehmen, in denen die GDL keine Urabstimmung durchgeführt hat, haben ihre Solidarität bekundet. Von diesen Antworten unterstützen 97 Prozent den Kurs der GDL. „Wir möchten uns an dieser Stelle recht herzlich bei unseren Mitgliedern bedanken. Ohne diesen Rückhalt wären wir nicht das, was wir sind“, versicherte Weselsky.

Das Votum spiegele auch die Stimmung des direkten systemrelevanten Personals im Eisenbahnsystem wider. „Die Eisenbahner sind wütend auf einen Arbeitgeber, der ihnen eine Minusrunde verordnet und gleichzeitig sich und seinen Führungskräften im Homeoffice ungerührt die Taschen mit Boni füllt. Während sich die Führungskräfte mit Altersversorgungssystemen bis zu 20.000 Euro monatlich genehmigen, sollen den Lokomotivführern von ihren 150 Euro Betriebsrente auch noch 50 Euro weggenommen werden. Das schlägt dem Fass den Boden aus. Diese Ungerechtigkeit werden wir nicht zulassen“, so Weselsky.

Die Eisenbahner haben selbst in der größten Corona-Pandemie unter erschwerten Bedingungen den Kopf hingehalten und den Verkehr rund um die Uhr sicher und zuverlässig aufrechterhalten. Sie haben Anerkennung und Wertschätzung ihrer Arbeit verdient und keine öffentlichen Angriffe des DB-Personalvorstands Martin Seiler“, so Weselsky.

Die GDL fordert für das direkte Personal den Abschluss des Tarifvertrags des öffentlichen Dienstes mit einem Entgeltplus von 1,4 Prozent zum 1. April 2021, mindestens aber 50 Euro mehr, sowie einer Corona-Beilhilfe von 600 Euro im Jahr 2021. Zum 1. April 2022 muss dann eine weitere lineare Erhöhung von 1,8 Prozent für die Mitglieder erfolgen. Unabdingbar sei die Fortsetzung der betrieblichen Altersversorgung und damit der Erhalt der Kleinstrenten für alle Eisenbahner, denn im öffentlichen Dienst wurde die Zusatzversorgung auch niemandem weggenommen.

Quelle: GDL

Wirtschaft & Gewerkschaft