19. Dezember 2024

Soldaten verbrennen Zivilisten in Swasiland

Seit Mai dauern die Proteste in Swasiland (offiziell eSwatini) nun schon an, seit Mai wird dem gerechten Zorn des Volkes und seinem Drängen nach einer demokratischen Umwälzung mit äußerst brutaler Gewalt vonseiten der absolutistischen Monarchie begegnet. Die sowohl im Exil in Südafrika als auch vor Ort agierende Kommunistische Partei Swasilands (CPS) berichtet über haarsträubende Fälle von Sadismus vonseiten der Regierungstruppen. Für diese scheint es eine legitime Maßnahme zur Eindämmung der Unruhen zu sein, Demonstrierende und mutmaßlich protestierende Zivilbevölkerung in offene Flammen zu stoßen. Die Rede in diesem Fall ist vornehmlich von Mcebo Mamba, der sich am 15. August auf der Straße in Zombodze Emuva (Region Shiselweni) befand, wo eine Protestaktion von Regimegegnerinnen und ‑gegnern in vollem Gange war. Wütende Soldaten griffen Mcebo Mamba ohne Beweise für seine Mittäterschaft an und schlugen mit Sjamboks, d.h. mit Nilpferdpeitschen, unablässig auf ihn ein. Daraufhin stießen sie ihn in das offene Feuer auf der Straße brennender Autoreifen. Sie beschimpften und beleidigten den Mann und zwangen ihn höhnisch, das Feuer mit bloßen Händen zu löschen, woraus insgesamt schwerste Verbrennungen resultierten. Zwei weitere Menschen, die sich in der Nähe der Strafaktion befanden, wurden dabei ebenfalls verletzt. Mcebo Mamba musste daraufhin mit schweren Verbrennungen an verschiedenen Körperstellen ins Nhlangano Health Centre eingeliefert werden – dem Bericht der CPS zufolge überlebte er den brutalen Angriff. Bilder von seinem Krankenhausaufenthalt sind auf der Seite der CPS aufrufbar und bezeugen die schrecklichen Methoden der Repressionsorgane.

Mswati III. auf dem Rückzug

Polizeikräfte und Soldateska versuchten daraufhin, den blutigen Vorfall zu vertuschen, jedoch vergeblich, da er sich mehr oder weniger vor den Augen der Öffentlichkeit abspielte und darüberhinaus auch nicht den ersten registrierten Fall von Verbrennung als Strafmaßnahme im gegenwärtigen Swasiland darstellt. Auch am 29. Juni wurden in Matsapha Demonstranten in loderndes Feuer geworfen – diesbezügliche von involvierten Demonstrierenden erhobene Vorwürfe wurden vor kurzem von einem inzwischen zurückgetretenen Polizeibeamten vollauf bestätigt. Seit den intensivierten Protesten im Juni wurden zudem über 70 Menschen umgebracht, Hunderte bei Angriffen von Soldaten und Polizisten verletzt und mehr als 600 Personen inhaftiert.

Der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Swasilands, Thokozane Kunene, verurteilte die brutalen Übergriffe: „Mswati hat den Ausnahmezustand verschärft. Seine Soldaten haben unbegrenzte Befugnisse erhalten, um die Bevölkerung anzugreifen, ohne in irgendeiner Form zur Rechenschaft gezogen zu werden. Die Menschen müssen sich im Kampf für die totale Demokratie vereinen.“

Die CPS geht davon aus, dass der Kampf gegen König Mswati III. erfolgreich sei und er sich auf dem Rückzug befinde. Seine Niederlage sei inzwischen nicht mehr aufzuhalten. Die CPS ruft weiterhin zum vereinten Kampf um Demokratisierung und außerdem zu verstärkter internationaler Solidarität gegenüber den unterdrückten Massen auf.

Quelle: Liciniso

Quelle: Zeitung der Arbeit – Soldaten verbrennen Zivilisten in Swasiland

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