Sieg der EFood-Arbeiter nach Streik
In Griechenland protestierten tausende Kolleginnen und Kollegen, die als Essenslieferanten bei großen Plattformen im Bereich EFood angestellt sind und vielfach unter den Befristungen leiden. Die Branche ist nicht nur in Griechenland, sondern international im Rahmen der Pandemie gewachsen. Das geschah in der Regel mit schlechten Arbeitsbedingungen für die Kuriere, was unter anderem mit niedrigen Löhnen, schlechter Ausstattung mit Arbeitsmitteln, Befristungen, Scheinselbstständigkeit sowie enormen Druck einhergeht.
Forderungen werden erfüllt
Das führte in jüngerer Zeit immer wieder zu Arbeitskonflikten, so auch jüngst in Griechenland. Hier kam es nun zu einer bedeutenden Entwicklung, für die Arbeiterinnen und Arbeiter der E‑Services und Plattformen, die unter anderem gegen befristete Verträge und schlechte Rahmenbedingungen allgemein streikten. Der multinationale Konzern hat letztlich gestern den Forderungen der Kolleginnen und Kollegen angesichts der neuen Welle von Streiks und Protesten in ganz Griechenland und der großen Welle der Solidarität nachgegeben.
In einer Mitteilung vom 23. September verkündete e‑food Company: „Wir übertragen alle bestehenden befristeten Verträge und stellen alle 2.016 Beschäftigten von Efood mit unbefristeten Verträgen ein, wobei wir ihre bisherige Tätigkeit anerkennen. Wir behalten die erweiterten Rechte und Zusatzleistungen, die sie genossen haben, wie z. B. eine private Versicherung. Wir gestalten die Bewertungskriterien neu, die in Zusammenarbeit mit unseren Händlern festgelegt werden.“
Damit werden die wichtigsten Forderungen der Kolleginnen und Kollegen akzeptiert. Die Gewerkschaft der Beschäftigten im Hotel- und Gaststättengewerbe von Athen, Mitglied der Militanten Arbeiterfront Griechenlands (PAME), hielt in ihrer Erklärung fest: „Die großen Streiks, die am Mittwoch in ganz Griechenland stattgefunden haben, haben die multinationale elektronische Plattform in die Knie gezwungen, die vor einigen Stunden angekündigt hat, dass alle befristeten Verträge unbefristet werden und gleichzeitig die Zusammenarbeit mit dem Sklavenhandels-Outsourcing-Unternehmen „MAN POWER GROUP“ beendet wird.
Die gemeinsame Aktion unserer Gewerkschaften, unsere Einigkeit und Entschlossenheit, die Unterstützung unseres fairen Kampfes durch die Arbeitnehmer und das Volk des ganzen Landes haben das Unternehmen zu dieser Entscheidung geführt. Jeder Versuch des Unternehmens, sich als menschlich und arbeitnehmerfreundlich darzustellen, ist heuchlerisch. Noch vor 24 Stunden waren sie es, die uns mit Polizeikäfigen vor ihren Büros begrüßt haben.“
Der Kampf geht weiter
Der Kampf ist noch nicht zu Ende, die PAME hält an dem für morgen geplanten Streik weiter fest: „Die Massivität des morgigen 24-stündigen Streiks, den wir mit unseren Gewerkschaften organisieren, wird sicherstellen, dass das, was das Unternehmen angekündigt hat, auch umgesetzt wird!!!
Es wird eine Botschaft aussenden, dass ‚e‑food‘ und insgesamt die Arbeitgeber, die Regierung und ihre Werkzeuge die Arbeiterinnen und Arbeiter, die Fahrerinnen und Fahrer sowie ihre Gewerkschaften nicht losgeworden sind und nicht loswerden werden.“
Quelle: PAME
Quelle: Zeitung der Arbeit – Griechenland: Sieg der Efood Arbeiter nach Streik