Antimilitarismus ist Klimaschutz
Diese Woche wurde auf RTL Tele Lëtzebuerg eine Gefälligkeitsreportage über das WSA-Materiallager in Sanem ausgestrahlt, das nach einem Geheimabkommen zwischen Luxemburg und den USA für die Luftwaffe der USA gebaut wurde und während der vergangenen Jahre eine logistische Rolle in den Kriegen der USA in Afghanistan und Irak spielte, ohne sich blutige Hände zu holen.
Eingebunden war das WSA-Militärlager auch in die Operation »Allies Refuge«, in deren Rahmen Menschen aus Afghanistan nach Ramstein/Deutschland ausgeflogen wurden, weshalb die WSA mit einem großen Lob der US-Air Force bedacht wurde, wie RTL berichtete. Und weil das alles so phantastisch ist, soll das Materiallager noch weiter mit Geldern des Luxemburger Steuerzahlers ausgebaut werden, um bestens auf die nächsten Kriege der USA und der NATO vorbereitet zu sein.
Die US-Air Force ist nicht nur die Speerspitze in den imperialistischen Kriegen der USA, sondern ist einer der großen Umweltverschmutzer weltweit. Die gigantische Kriegsmaschinerie der USA ist der größte Verbraucher von Erdölprodukten und verursacht mehr Treibhausgasemissionen als die meisten Länder der Welt.
Es ist durchaus richtig, dass jeder Einzelne von uns täglich etwas für das Klima tun kann. Aber mit weniger Auto fahren, Müll trennen und weniger Fleisch essen kann es nicht getan sein, wenn parallel dazu Tag für Tag vom Militär riesige Mengen an giftigen Schadstoffen in die Umwelt geschleudert werden.
Das aber ist in der Öffentlichkeit kein Thema, da die Herrschenden die Medien weitgehend kontrollieren, und die Regierungen und der Weltklimarat den militärisch bedingten CO2-Fußabdruck systematisch ausblenden, denn mit Aufrüstung und Krieg ist viel Geld zu verdienen.
Weder im Kyoto-Protokoll von 1997, noch im Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 gibt es den kleinsten Hinweis auf die CO2-Emissionen der Rüstungsproduktion und des Militärs, obwohl sie gigantische Mengen an fossilen Brennstoffen verbrauchen und die Umwelt nicht nur während Kriegen verseuchen und zerstören.
Luxemburg ist wohl nur ein militärischer Zwerg, und obwohl die großherzogliche Armee keine Atomwaffen, keine Panzer und keine Kampfflugzeuge besitzt, ist der Militärbereich hierzulande für einen vergleichsweise großen Treibhausgasausstoß verantwortlich, was aber geheim gehalten wird.
Hinzu kommt, dass der olivgrüne Armeeminister und die Regierung gegenwärtig Rekordsummen für das Militär ausgeben, die massive Aufrüstungspolitik der NATO uneingeschränkt unterstützen und sich sogar weigern, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen, statt – wie das die KPL fordert – alle militärischen Materiallager zu schließen, das Budget für die Armee radikal zu senken, den Luxemburger Luftraum für Militärflüge zu sperren und sich für den Abzug der US-Atombomben an unserer Grenze einzusetzen.
Eine konsequente Klimaschutzpolitik bedeutet eben auch, dass Antimilitarismus und Klimaschutz Hand in Hand gehen.
Quelle: Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek – Antimilitarismus ist Klimaschutz