Erneute Schüsse auf Protestierende
Seit dem Sommer kommt es kontinuierlich zu Protesten in Swasiland und immer wieder zu Repressionen durch den absoluter Monarch, Mswati III. Erst vergangene Woche berichteten wir, dass drei Studierende durch Soldaten in brennende Reifen geworfen wurden. Am Mittwoch, dem 20. Oktober 2021, hat der Monarch nun Berichten zufolge erneut seine brutalen Sicherheitskräfte auf unschuldige und unbewaffnete Zivilistinnen und Zivilisten, die sich für Demokratie einsetzen, schießen lassen und sie getötet. Das Regime hat wieder einmal das Internet abgeschaltet, um seine Verbrechen zu vertuschen.
Fast 50 Protestierende angegriffen
Fast 50 Demonstrierende wurden an verschiedenen Orten in der Stadt und in den Außenbezirken schwer angegriffen. Es wird befürchtet, dass es einige Tote gegeben hat oder dass einige ihren Verletzungen erlegen sind.
Die Fußböden des Spitals glichen laut der Kommunistischen Partei Swasilands (CPS) einem Kriegsgebiet, denn sie waren blutgetränkt. Das Gesundheitspersonal war von dem Gemetzel überwältigt.
Polizei drang in Krankenhaus ein
Die königliche Polizei ging noch einen Schritt weiter, drang in das Krankenhaus ein und schoss sogar auf Krankenschwestern, die sich um die Verletzten kümmerten, was die Situation weiter verschlimmerte.
Die Demonstranten waren über die ganze Stadt verstreut, einige versammelten sich in Msunduza Township am Rande der Hauptstadt.
Gewerkschaften rufen zu Protesten auf
Der gestern angegriffene Protest war kein Bildungsprotest wie zuletzt. Die Gewerkschaften forderten die Regierung auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Es ging um Löhne und Gehälter, darum die Arbeitslosigkeit zu beenden und die Privatisierung des öffentlichen Dienstes zu beenden. Außerdem forderten sie die Regierung auf, das Gewerkschaftsbashing einzustellen.
Das harte Durchgreifen der Polizei zielte darauf ab, eine geplante Demonstration von vier Verbänden des öffentlichen Sektors zu stören. Dazu gehörten die Swaziland Democratic Nurses‘ Union, die National Public Services & Allied Workers‘ Union, die Swaziland National Association of Teachers und die Swaziland National Association of Government Accounting Personnel.
Die Gewerkschaften forderten ferner die bedingungslose Freilassung der rund 700 politischen Gefangenen und die Demokratisierung des Landes. Um die Demonstration der Gewerkschaften zu verhindern, blockierte die Polizei der Autokratie auch alle Fahrzeuge, die nach Mbabane fuhren.
In einem Fall feuerte die Polizei Tränengas in einen mit Fahrgästen besetzten Bus und schoss auf alle, die versuchten, durch die Tür zu entkommen. Die Fahrgäste waren gezwungen, durch die Fenster hinauszuspringen, wobei es viele Verletzte gab und der Bus in dichten Rauch gehüllt war.
Auch die Medien wurden von der Wut der Sicherheitskräfte nicht verschont. Die Polizei schoss und griff jeden an, der ihnen unter die Augen kam, einschließlich Journalistinnen und Journalisten, die um ihr Leben rennen mussten.
Gewerkschaft ruft Beschäftigte auf, zu Hause zu bleiben
Nach dem gewaltsamen Vorgehen haben die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes die Beschäftigten aufgerufen, zu Hause zu bleiben und ab Donnerstag, dem 21. Oktober, nicht zur Arbeit zu erscheinen, um sich vor den Sicherheitskräften des mörderischen Regimes zu schützen.
Die Mswati-Autokratie beweist immer wieder, dass sie bereit ist, noch mehr Blut zu vergießen. Letzte Woche erschoss das Regime protestierende Schulkinder, von denen einige erst sieben Jahre alt waren, aus nächster Nähe. Sie schossen auch auf Beschäftigte des öffentlichen Nahverkehrs und griffen sie an, wobei ein Mensch getötet und etwa 50, darunter auch Kinder, verwundet wurden.
100 Tote seit Juni
Seit Juni hat das Regime etwa 100 Menschen getötet und Hunderte weitere verletzt, Dutzende von ihnen sind seither gelähmt. Die Kommunistische Partei Swasilands hält fest: „Die Freiheit des Volkes ist jetzt noch dringlicher. Die Menschen fordern konkretere Maßnahmen, um das Regime von der Macht zu vertreiben und eine demokratische Ordnung zu schaffen.“
Sie ruft die Menschen in Swasiland auf, sich für Demokratie jetzt starkzumachen. Die CPS ruft zu prinzipieller Einigkeit im entschlossenen Kampf für die sofortige Auflösung der unterdrückerischen und ausbeuterischen Mswati-Autokratie, die Aufhebung des Verbots politischer Parteien und die sofortige Einführung einer demokratischen Ordnung auf. Die CPS ruft auch zu verstärkter internationaler Solidarität mit dem Volk von Swasiland auf.
Quellen: Solidnet / Zeitung der Arbeit / Zeitung der Arbeit / Zeitung der Arbeit / Zeitung der Arbeit / Zeitung der Arbeit
Quelle: Zeitung der Arbeit – Swasiland: Erneute Schüsse auf Protestierende