22. Dezember 2024

Antrag auf Abbau und Einschmelzung von Thälmann-Denkmal

In der vergangenen Woche berichteten wir bereits darüber, dass der aktuelle Ukrainekrieg zur Beseitigung der Geschichte genutzt wird, indem beispielsweise sowjetische Errungenschaften, wie der erste Mensch im Weltall, getilgt werden. Der deutsche Antikommunismus – oder der Antikommunismus der CDU – trägt nun auch neue Blüten. Die Berliner Morgenpost berichtet darüber, dass die CDU am Mittwoch, in der kommenden Sitzung der Pankower Bezirksverordnetenversammlung, den Abbau und die Einschmelzung des 50 Tonnen schweren Monuments für Ernst Thälmann fordert.

Thälmann – kein Antidemokrat, sondern Vorbild und Kommunist

Gegenüber der Morgenpost hält David Paul namens der lokalen CDU fest: „Es ist bedenklich, dass wir im Herzen Berlins einen Menschen ehren, der ein Antidemokrat war.“ Es wird vorgeschlagen, dass der Erlös für den Wert der Materialkosten an ein Ukraine-Hilfsprojekt gespendet wird.

Ernst Thälmann (1886–1944) nahm eine Führungsrolle in der Kommunistischen Partei Deutschlands und im Widerstand gegen den deutschen Faschismus ein und wurde von den Nazis im KZ Buchenwald ermordet. „Ernst Thälmann widmete sein Leben dem Höchsten der Menschheit: dem Kampf für ihre Befreiung von Ausbeutung und Unterdrückung, für den Frieden zwischen den Völkern, für den Kommunismus. Er war das Vorbild eines mit der Arbeiterklasse eng verbundenen Arbeiterführers…“ – so beginnt treffend das Vorwort zum noch in der DDR erschienenen Buch „Ernst Thälmann. Eine Biographie“. Wir würdigten ihn und seine politische Arbeit an anderer Stelle bereits ausführlich.

Geschichtsrevisionismus und Antikommunismus

Wie die Herrschenden die Geschichte also umschreiben wollen, ist klar. Antifaschismus und Sozialismus werden als antidemokratisch gebrandmarkt und aus der Geschichte als angebliche „Schandflecken“ entfernt. Außerdem ist in der Begründung eine Gleichsetzung der Russischen Föderation und der Sowjetunion Thema, was ebenfalls eine grobe Verzerrung darstellt.

Quelle: Berliner Morgenpost

Quelle: Zeitung der Arbeit

Berlin