Massendemonstration gegen Krieg und Sozialabbau in Florenz
Die Kommunistische Jugendfront (Fronte della gioventù comunista – FGC) ging am Samstag in Florenz unter der Losung „Keine Waffen, keine Basen, keine Soldaten – raus aus dem imperialistischen Krieg“ auf die Straße. Sie unterstützte damit das gewerkschaftlich kampferprobte GKN-Fabrikkollektiv (Collettivo di fabbrica – lavoratori GKN Firenze), das aus Arbeiterinnen und Arbeitern des GKN Driveline-Werks in Florenz besteht und das seit Anfang der Covid19-Pandemie unter Beschuss der Unternehmensherren steht. Neben dem FGC und dem Fabrikkollektiv wurde die Demonstration auch von einer Vielzahl an Aktivistinnen und Aktivisten der Basisgewerkschaft SI Cobas flankiert.
Vereinigung verschiedener Lebens- und Arbeitsverhältnisse
Im Vorhinein hatte der FGC zu dieser Demonstration mobilisiert, indem er den Zusammenhang von Klassenkampf und Antimilitarismus hervorstrich:
„Die kommunistische Jugend wird morgen dort sein, wo sie hingehört, nämlich auf den Straßen von Florenz mit den GKN-Arbeitern. Wir haben immer betont, dass der Kampf der Arbeiter und der Studenten derselbe ist.
Auf der anderen Seite der Barrikade steht die Regierung, die Streiks und Demonstrationen mit aller Härte unterdrückt hat, während sie den Unternehmen Milliarden geschenkt und ihnen jeden Missbrauch auf unserem Rücken erlaubt hat. Eine Regierung, die immer mehr zum Feind des Friedens wird, Waffen in die Ukraine schickt und die Militärausgaben auf 2 % des BIP erhöht.
Prekarität, Lebenshaltungskosten, Arbeitslosigkeit, Ausbeutung, Krieg. Dies ist die Gegenwart und die Zukunft, die sie uns aufzwingen wollen. Lasst uns die Alternative aufbauen, um eine bessere Zukunft zu gewinnen, lasst uns weiterhin Schulter an Schulter kämpfen, uns erheben und niemanden zurücklassen. Solange es nötig sein wird.“
Das Fabrikkollektiv sprach in seinem Demonstrationsaufruf von der Vereinigung der Kämpfe aller Werktätigen, unabhängig von ihrer Herkunft und Zugehörigkeit:
„Wir wollen alle Delokalisierungen abwehren, die Lohnfrage, die Lebenshaltungskosten und Rechnungen, die Arbeitszeitverkürzung bei gleichem Lohn, die Abschaffung der prekären Beschäftigung wieder in den Mittelpunkt stellen und einen öffentlichen Pol für nachhaltige Mobilität einfordern. Und wir wollen die Situation der Arbeiter in diesen Monaten wieder in den Mittelpunkt rücken, egal ob sie im öffentlichen oder privaten Sektor, in der Industrie oder im Bildungswesen, im Verkehrswesen, im Gesundheitswesen, in der Unterhaltungsbranche, im Informationssektor, als Festangestellte, als Prekäre, als Vertragsarbeiter, als Selbstständige oder als Migranten tätig sind.“
Eine vereinte Klassenfront ist möglich
Tausende folgten dem Ruf von FGC und den Arbeiterinnen und Arbeitern der GKN Driveline. Die erfolgreiche Massendemonstration, die etwa 25.000 Menschen zählte, kommentierte der FGC am darauffolgenden Tag mit diesen Worten:
„Die rote Flut, die gestern über Florenz hereinbrach, bringt frischen Wind. Es ist nun unsere Aufgabe, diese Energie zu kanalisieren und vorwärtszugehen. Lasst uns einen großen Generalstreik gegen Entlassungen, Lebenshaltungskosten, Prekarität und Ausbeutung organisieren. Sorgen wir für eine größtmögliche Mobilisierung gegen den imperialistischen Krieg, gegen die kriegstreiberische Politik von Draghi.“
Das GKN-Fabrikkollektiv hat auch ein Foto der Abschlusskundgebung veröffentlicht, das eine überfüllte Piazza Santa Croce zeigt. Laut eigener Aussage befand sich unter den Demonstrantinnen und Demonstranten auch der inzwischen über die Landesgrenzen hinaus berühmtgewordene Maler Jorit, der riesige Wandgemälde von Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung anfertigt (darunter etwa Gramsci, Pasolini, Che Guevara und Angela Davies) und verschiedene Städte Italiens mit seinem Beitrag verschönert hat.
Die Kommunistische Jugendfront schätzte die gemeinsame Mobilisierungsstärke von Basisgewerkschaften und klassenkämpferischen Organisationen durch die Arbeiterinnen und Arbeiter von GKN Driveline als ein Beispiel dafür ein, „dass in Italien eine vereinte Klassenfront nicht nur möglich ist, sondern dass dies genau der richtige Weg ist, um das Kräfteverhältnis zugunsten der Arbeiterklasse zu verändern und den immerwährenden Ausnahmezustand zu bekämpfen, indem man die Prozesse, die ihn erzeugen, an der Wurzel packt.“
Quelle: FGC/FGC/Collettivo Di Fabbrica/L’Ordine Nuovo
Quelle: Zeitung der Arbeit