Russischer Auslandssender stellt Betrieb in Deutschland ein
Der russische Auslandssender Sputnik, der in Deutschland aus markenrechtlichen Gründen unter dem Namen SNA aktiv war, hat sich dem Druck der deutschen und EU-Behörden gebeugt und den Betrieb in der Bundesrepublik, in Spanien, Frankreich und Griechenland eingestellt. Wie es auf der Homepage von SNA heißt, betrifft das die Arbeit auf Webseiten, im Rundfunk und in den internationalen sozialen Medien. Nicht betroffen ist offenbar der englischsprachige Dienst, der bislang weiter aktiv geblieben ist.
Sputnik kommentiert:
»Am vergangenen Mittwoch hat die EU die Verbreitung der russischen Staatsmedien RT und Sputnik auf ihrem Territorium verboten. Die Strafmaßnahme betrifft alle Verbreitungswege von RT Sputnik in der EU, etwa per Kabel, Satellit oder Internet.
In der abschließenden Ansprache an ihr Publikum betonten die betroffenen Redaktionen von Sputnik, sie seien zu dieser Entscheidung von den europäischen Behörden gezwungen worden, die „seit Jahren mit aller Macht versuchen, eine andere Sichtweise auszurotten, die sich von ihrer eigenen unterscheidet“.
„Wir waren immer ehrlich zu unseren Leserinnen und Lesern und haben darüber berichtet, worüber unsere Kollegen nicht geschrieben haben“, hieß es.
„Wir möchten uns bei allen Journalisten und Experten bedanken, die im Laufe all der Jahre mit uns zusammengearbeitet haben. Und vor allem danken wir Ihnen, unseren lieben Leserinnen und Lesern, dafür, dass die Meinungsfreiheit für Sie kein leeres Wort ist, sondern ein Lebensprinzip.“«
Die EU-Kommission hatte das Verbot der russischen Staatsmedien mit dem Krieg in der Ukraine begründet und den Sendern vorgeworfen, Kriegspropaganda zu verbreiten.
Im Unterschied zu Sputnik will der Fernsehsender RT offenbar weitermachen. Die Homepage des Programms wird bisher weiter aktualisiert. Auf der Seit, wo normalerweise der Livestream abgerufen werden konnte, teilt RT jedoch mit, dass das Programm in der EU nicht empfangen werden kann.
Quelle: SNA