23. November 2024

Proteste gegen Teuerung und Sparpolitik in Großbritannien

Tausende Menschen gingen am Wochenende in mehr als 20 Städten Großbritanniens auf die Straße, um gegen die steigenden Lebenshaltungskosten und die Sparpolitik der Regierung zu protestieren. Neben den stark erhöhten Lebensmittelpreisen stiegen Ende letzter Woche auch die Energiepreise in Großbritannien um 54 Prozent. Die Proteste wurden von der People’s Assembly, einem losen Zusammenschluss von linken Gruppen und Gewerkschaftern, organisiert.

In vielen Städten schlossen sich den Demonstranten Kontingente der 800 Seeleute an, die kürzlich von P&O Ferries entlassen wurden, um durch billigere Arbeitskräfte ersetzt zu werden. Die Fähren liegen derzeit in den Häfen, wobei mindestens zwei Fähren die Erlaubnis zum Auslaufen verweigert wurde, weil die Behörden Sorgen um die Sicherheit der unerfahrenen Besatzungen macht.

In London sagte der ehemalige Vorsitzende der Labour Party, Jeremy Corbyn, zu den Demonstranten: „Ich war heute Morgen in einer kostenlosen Nahrungsmittelbank und habe dort mit Menschen gesprochen, die kein Essen wollen, das sie kochen müssen, weil sie es sich nicht leisten können, das Gas und den Strom zum Kochen anzuschalten.“

Gerard Woodhouse, ein Labour-Abgeordneter in Everton, Liverpool, hat diese Worten bestätigt und erklärte, dass die von seiner Wohltätigkeitsorganisation betriebene Lebensmittelbank und die Lebensmittelvereinigung aufgrund der gestiegenen Nachfrage an sechs statt an vier Tagen in der Woche geöffnet haben. „Die Geschäfte spenden Erdäpfel, Porree und Kohle, aber ich werde sie nicht los. Sie werden mir zurückgegeben, weil die Leute sagen: ‚Das Kochen kostet zu viel‘“, sagte er.

Labour-Führung nicht dabei

In anderen Fällen „gehen die Leute schon um 18 Uhr ins Bett, damit sie die Heizung nicht anstellen und keinen Strom verbrauchen müssen. Die Zahl der Menschen, die nach dickeren Quilts fragen, ist verrückt. Wenn ich diese Woche 200 gehabt hätte, wären sie weg gewesen“, meinte Woodhouse. „Man hört von den schlechten Zeiten in den Dreißigern. Diese Geschichten gibt es heute auch. Es wird einfach immer schlimmer.“

Corbyn stellte in seiner Rede fest: „Die Antwort ist nicht, den Energiekonzernen und der Gier der Spekulanten nachzugeben – es sind Preisobergrenzen für Gas und Strom und die Übernahme dieser Industrien in öffentliches Eigentum.“ – Während Corbyn und andere Labour-Mitglieder anwesend waren, fiel die aktuelle Labour-Führung nur durch ihre Abwesenheit auf.

Quelle: Morning Star / Guardian

 

Quelle: Zeitung der Arbeit

Großbritannien