30. Dezember 2024

Starbucks eskaliert Konflikt mit Gewerkschaft

Im Dezember wurde in der Industriestadt Buffalo der erste Starbucks-Betriebsrat gegründet, mittlerweile sind es allein im Bundesstaat New York bereits 16. Das mag angesichts von über 9.000 Filialen in den USA nicht viel erscheinen, ist aber für amerikanische Verhältnisse eine kleine Revolution und aus Sicht der Bosse „nicht notwendig“. Für den mittlerweile erneut auf den CEO-Posten zurückgekehrten Howard Schultz liegt die Sache klar: Die Starbucks-Beschäftigten sollten froh darüber sein, im Gegensatz zu anderen Beschäftigten der Branche eine Krankenversicherung und gratis Kaffeebohnen zu bekommen.

Doch damit lassen sich die Kolleginnen und Kollegen nicht mehr abspeisen und machen Druck für bessere Arbeitsbedingungen und betriebliche Mitbestimmung. Deshalb eskaliert der globale Konzern nun den Konflikt und reichte Beschwerde bei der US-Arbeitsaufsichtsbehörde ein, weil man sich von Gewerkschaftskundgebungen „eingeschüchtert“ fühle und der Geschäftsbetrieb eingeschränkt worden sei. Zahlreiche Angestellte wurden bereits entlassen, nachdem sie sich für betriebliche Organisierung eingesetzt hatten, darunter eine 20-jährige Studentin in North Carolina, der offiziell zur Last gelegt wurde, beim Abwaschen die Spüle beschädigt zu haben.

Der nervöse, betriebsratsfeindliche Rundumschlag des Starbucks-Managements ist auch darauf zurückzuführen, dass die Profite aufgrund von vermehrtem Homeoffice erstmals in der Firmengeschichte zurückgehen. Gleichzeitig hat der Konzern aktuell Schwierigkeiten, genug Beschäftigte für seine Niedriglohn-Jobs zu bekommen – möchte aber wieder auf einen aggressiven Expansionskurs umschwenken und viele neue Filialen ohne Betriebsräte eröffnen. Denn am Ende zählt für Howard Schultz nur der Profit.

Quelle: Washington Post, Vice, ORF

 

Quelle: Zeitung der Arbeit

USA