23. November 2024

FIR verfolgt mit Sorge die Angriffe auf Denkmäler der sowjetischen Befreier in verschiedenen europäischen Ländern

Anfang April haben wir mit großer Bestürzung die Schändung der Grab- und Gedenkstätte für die sowjetischen Befreier von Berlin im Treptower Park erleben müssen. Vorgeblich als Protest gegen den Krieg wurden auf die Gedenkstelen und Erinnerungsplatten faschistische Parolen und Symbole gesprüht. In den folgenden Tagen waren trotz verstärkter Bewachung noch zwei weitere Schändungen zu verzeichnen. In den Tagen wurde auch die Grabanlage für 400 Soldaten auf dem Bassinplatz in Potsdam angegriffen. Das Ehrenmal wurde mit roter Farbe übergossen. Die Potsdamer VVN-BdA bezeichnet diese Tat als „Geschichtsverfälschung“ und „Angriff auf die antifaschistische Gedenkkultur“. Auch in Neubrandenburg war das sowjetische Ehrenmal Ziel solcher Übergriffe.

Auch in anderen Ländern mussten solche Schändungen registriert werden. In Österreich wurden auf dem sowjetischen Soldatenfriedhof in Laa an der Thaya, einem Gedenkort für über 450 Soldaten der Roten Armee, die für die Befreiung Österreichs vom Faschismus ihr Leben ließen, mit roter Farbe Parolen gesprüht. Die Aktion macht deutlich, wie österreichische Antifaschisten betonen, dass die aktuelle Stimmung für eine geschichtsrevisionistische Generalabrechnung mit den Errungenschaften der Sowjetunion ausgenutzt werden soll.

Auch auf dem Territorium der Slowakei fanden solche Akte des Vandalismus statt. Ein Denkmal für die Soldaten der Roten Armee wurde in der westslowakischen Stadt Piešťany geschändet. Auf den Bildern dieser Schändung ist zu erkennen, dass es sich beim Symbol, mit dem das Denkmal beschmiert wurde, um das Emblem des ukrainischen Neonazi-Regiments Asow handelt. Die russische Botschaft forderte die lokalen Behörden auf, das geschändete Monument wiederherzustellen und die Verantwortlichen zu bestrafen.

Auch in der Ukraine sind die Aktionen gegen Mahnmale und Erinnerungsorte für die sowjetischen Befreier fortgesetzt worden. In der ukrainischen Stadt Charkiw stürzten Angehörige der als Teil der ukrainischen Armee operierenden Asow-Neonazis das Denkmal für den Marschall der Sowjetunion, Georgi Konstantinowitsch Shukow. Die Demontage des Denkmals soll am 17. April, stattgefunden haben. Koatiantyn Nemichev, ein ehemaliger Kämpfer des neonazistischen Asow-Regiments und Leiter des Charkiwer Zweigs des Nationalkorps, veröffentlichte ein Video über den Abriss des Denkmals und erklärte, dass es von KRAKEN-Spezialeinheiten demontiert worden sei. Das Video zeigt, wie die Statue auf eine Mülldeponie gebracht wird.

In letzter Zeit haben die Behörden in ukrainischen Städten verschiedene Denkmäler abgerissen und topografische Namen umbenannt, die mit der UdSSR in Verbindung gebracht werden. In Ternopol wurde ein Denkmal für die sowjetischen Piloten-Befreier abgerissen, und in der Stadt Stryj, Region Lwiw, ein Denkmal für die sowjetischen Soldaten, die einst die Stadt von den Nazis befreit hatten. Die Behörden von Mukatschewo, Region Transkarpatien, haben ein Denkmal zur Erinnerung an die Befreiung der Stadt im Großen Vaterländischen Krieg, einen Obelisken des Ruhmes entfernt. In Rowno wurde eine sowjetische Panzerartillerieeinheit von ihrem Sockel genommen.

Der jüngste Skandal spielt sich aktuell in Lettland ab. Anfang Mai 2022 hat das lettische Parlament eine Gesetzesänderung verabschiedet, die den Abriss des Denkmals der Befreier Rigas im Großen Vaterländischen Krieg erlaubt. Die Saeima, das Parlament der Republik Lettland, setzte Artikel 13 des Abkommens über den Erhalt historischer Monumente, das Riga und Moskau im Jahr 1994 geschlossen hatten, außer Kraft und schuf damit die Rechtsgrundlage für den von der Rigaer Stadtverwaltung angestrebten Abriss des Befreier-Denkmals in der Hauptstadt. Siebzig Abgeordnete stimmten dafür, 18 dagegen.

Während am „Tag des Sieges“ viele Menschen in Riga mit Blumen zu diesem Denkmal gingen und die Befreier ehrten, ließ die Stadtverwaltung am kommenden Tag das Blumenmeer entfernen und zur Mülldeponie transportieren. Deutlicher konnte die Administration ihre Verachtung für die Befreier und den Willen der Bevölkerung nicht ausdrücken. Bei Protesten gegen diese Entscheidung wurde die Abgeordnete des Europäischen Parlaments Tatjana Zhdanok in Riga verhaftet.

Die FIR protestiert in aller Schärfe gegen solch würdelosen Umgang mit dem Gedenken und allen Formen der „Entsorgung“ von Geschichte. Wir betonen erneut: Das heutige Europa entstand auf der Grundlage der militärischen Befreiung von der faschistischen Barbarei. Die alliierten Streitkräfte, deren Hauptlast die sowjetische Armee trug, befreiten mit der Unterstützung und dem direkten Einsatz der Partisanen die verschiedenen besetzten Länder und des damaligen Deutschen Reiches. Sie angemessen zu ehren, ist eine Verantwortung aller Menschen, die sich für ein friedliches Europa einsetzen.

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