Polizeigewalt in Mannheim: Wir fordern lückenlose Aufklärung
Am Montag den 2. Mai kam in Mannheim ein 47 jähriger Mann bei einem Polizeieinsatz ums Leben. Die von einem Arzt des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit gerufene Polizei überwältigte den Mann in der Innenstadt, besprühte ihn erst mit Pfefferspray, schlug ihn dann zu Boden, fixierte ihn auf dem Boden und schlug auf seinen Kopf ein bis er blutete. Der brutale Polizeieinsatz ist auf mehreren Handyvideos von Passanten dokumentiert und deutlich zu sehen.
Unser Mitgefühl ist bei der Familie und den Freunden des Mannes, der durch Polizeigewalt ums Leben gekommen ist.
Die Polizei wird jetzt versuchen diese Gewalt zu relativieren und die tödlichen Schläge damit zu rechtfertigen, dass der Mann sich der Festnahme widersetzt habe. Zurzeit untersucht das Landeskriminalamt Stuttgart den Vorfall. Kollegen werden so Kollegen verhören und eine Entscheidung fällen. Das funktioniert nicht. Wir brauchen in Fällen wie diesen eine objektive Ermittlung, unabhängig von der Polizei.
Die Polizeigewalt hat System. Seitdem die neuen Polizeigesetze in Kraft getreten sind, ist die Gewalt zudem völlig enthemmt. Wir dürfen nicht wegschauen. Gewaltexzesse der Polizei sind gefährlich und müssen bestraft werden.
Wir verurteilen die Polizeigewalt der zwei Beamten in Mannheim und fordern eine lückenlose Aufklärung und Bestrafung der eingesetzten Polizisten und Jener, die Verantwortung bei diesem Einsatz trugen. Eine unabhängige Beschwerdestelle ist längst überfällig.
DIDF Bundesvorstand
Köln, 04.05.2022
Quelle: DIDF