21. Dezember 2024

Shireen Abu Akleh und die von den israelischen Streitkräften getöteten Journalisten

Der Mord an der palästinensischen Journalistin Shireen Abu Akleh hat weltweit Aufmerksamkeit erfahren. Nach Angaben des palästinensischen Informationsministeriums sind seit dem Jahr 2000 mindestens 45 Journalisten von israelischen Streitkräften getötet worden.

Die Al Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh wurde am 11. Mai von israelischen Streitkräften in Dschenin im besetzten Westjordanland getötet. Israelische Streitkräfte haben nach Angaben von Zeugen und des palästinensischen Gesundheitsministeriums die Al-Dschasira-Journalistin Shireen Abu Akleh im besetzten Westjordanland erschossen.

Abu Akleh, eine langjährige Fernsehkorrespondentin von Al Jazeera Arabic, wurde am Mittwoch getötet, als sie über Razzien der israelischen Armee in der Stadt Dschenin im nördlichen besetzten Westjordanland berichtete.

Die 51-jährige palästinensisch-amerikanische TV-Korrespondentin von Al Jazeera Arabic trug eine Schutzweste mit der Aufschrift „PRESS“ und stand mit anderen Journalisten zusammen, als sie erschossen wurde.

Israel versucht die Verantwortung zu vertuschen

Ein Video, das von Israel eingesetzt wurde, um zu suggerieren, dass der Schuss, der die Al Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh im besetzten Westjordanland tötete, von palästinensischen Kämpfern abgefeuert wurde, steht laut einer Untersuchung von Al Jazeera in keinem Zusammenhang mit ihrem Tod.

Am Mittwoch verwiesen die sozialen Medienkanäle der israelischen Regierung und des israelischen Premierministers Naftali Bennett auf ein Video, das angeblich palästinensische Kämpfer beim Abfeuern von Waffen in einer Gasse in Dschenin zeigt, und argumentierten, dass das Video beweise, dass Abu Akleh mit großer Wahrscheinlichkeit von Palästinensern und nicht von israelischen Streitkräften erschossen wurde, wie Zeugen und Al Jazeera behauptet haben.

Eine Untersuchung der Nachrichtenüberprüfungs- und ‑überwachungseinheit Sanad von Al Jazeera ergab jedoch, dass sich die im Video gezeigten palästinensischen Kämpfer zum Zeitpunkt der Schießerei nicht in der Nähe von Abu Akleh im Flüchtlingslager Jenin befanden.

Die israelische Menschenrechtsgruppe B’Tselem hat ebenfalls eigene Nachforschungen angestellt und am Mittwoch ein Video veröffentlicht, das die Darstellung der israelischen Armee über die Tötung des Journalisten in Frage stellt.

Weltgewerkschaftsbund solidarisiert sich

In einer öffentlichen Erklärung verurteilt der Weltgewerkschaftsbund (WGB) „die abscheuliche und vorsätzliche Ermordung der bekannten palästinensischen Journalistin Shireen Abu Akleh am Mittwoch in der Stadt Dschenin, die über eine israelische Razzia berichtete“ aufs Schärfste.

„Sowohl die ermordete Shireen Abu Akleh als auch ihr Kollege Ali Al-Samoudi, der bei dem mörderischen Anschlag schwer verletzt wurde, trugen die bemerkenswerte kugelsichere blaue Weste nach internationalem Standard mit der offensichtlichen und deutlichen Aufschrift „PRESSE“. Dieser Mord reiht sich ein in die endlose Liste der täglichen Verbrechen der israelischen Besatzungstruppen gegen das heldenhafte und unbeugsame Volk von Palästina.“ heißt es in der Erklärung weiter.

Die internationale klassenorientierte Gewerkschaftsbewegung bekräftigt in der Aussendung ihre feste und ungeteilte Solidarität mit den Palästinensern und fordert die sofortige Beendigung der Überfälle, Morde und Verbrechen Israels und die bedingungslose Freilassung der palästinensischen politischen Gefangenen.

Weitere Journalisten, die seit 2000 getötet wurden

Ein weiterer palästinensischer Journalist, Ali al-Samoudi, wurde in den Rücken geschossen und befindet sich in einem stabilen Zustand.

Der Tod von Abu Akleh ist der jüngste in einer langen Reihe von Journalisten, die vom israelischen Militär getötet wurden, das schon seit langem auf Reporter und andere Medienvertreter schießt.

Nach Angaben des palästinensischen Informationsministeriums wurden seit 2000 mindestens 45 Journalisten von israelischen Streitkräften getötet.

Die palästinensische Journalistengewerkschaft geht von 55 getöteten Journalisten aus.

Quelle: Al Jazeera/Als Jazeera/Al Jazeera/WGB

 

Quelle: Zeitung der Arbeit

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