3. Dezember 2024

Tag der Befreiung im Markgräflerland

Zum Tag der Befreiung Deutschlands von Faschismus und Krieg am 8. Mai hatte der Friedensrat Markgräflerland zu einer Gedenkveranstaltung an die Gräber der 58 Kindern von Zwagsarbeiterinnen auf den Alten Friedhof in Müllheim eingeladen. Diese Kinder starben noch unmittelbar nach Beendigung der Nazi Herrschaft an deren Folgen.

Anne-Katrin Vetter vom Friedensrat Markgräflerland machte in ihrer Rede deutlich, unter welchen unmenschlichen Bedingungen die Zwangsarbeiter in Nazi Deutschland litten: „Medizinische Versorgung gab es kaum oder gar nicht, die Lebensbedingungen waren sehr schlecht, die Arbeitsbedingungen ebenfalls. Durch das Ausnutzen der Arbeitskraft wollten sich die Nazis an den Menschen rächen, die russischen Ursprungs, polnischen Ursprungs, oder sonstiger Nationalität waren, die ihnen nicht passten. „Untermenschen“ war ihre Sammelbezeichnung. Ganz oft wurden sie geprügelt oder gequält, geschunden und viele wurden ermordet.“

Vetter kritisierte die Bezeichnung „Polenfeld“ für die Gräber der verstorbenen Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterkinder, die sie als herz- und gefühlos bezeichnete. In dieser Bezeichnung sei ausgelöscht, dass es sich hier auch um die Gräber von Kindern handelt, die heute noch unter uns wären, hätten diese Kinder ihr begonnenes Leben in ihrer Heimat ohne diesen Nazi-Wahnsinn leben können.

Begleitet von Felix Hempel auf dem Fagott sangen die Teilnehmer das Lied von Bettina Wegener „Sind so klein die Hände“. Die Liedermacherin hatte dem Friedensrat zum 8. Mai diese Grussadresse geschickt: „Solange Ihr an diese polnischen Zwangsarbeiterkinder denkt und über ihr Schicksal berichtet, solange werden sie in unserem Bewußtsein leben und nicht vergessen sein. Sie werden in unserer Erinnerung leben und die Menschen aufrufen, diese unmenschliche Lebenssituation nie wieder zuzulassen. Ich danke Euch für Eure Erinnerungsarbeit und bin im Herzen bei Euch.“

Dann verlasen die Teilnehmer die Namen der verstorbenen Kinder und knüpften Bänder mit deren Namen an die umstehende Bäumen. Jedes Band geschmückt mit einem Vergissmeinnicht.

Leider weist bis heute kein Hinweis auf die Gräber der verstorbenen Zwangsarbeiterkinder hin. Der Friedensrat Markgräfland wird sich dafür einsetzen, dass in einer würdigen Form mit einer Hinweistafel diesem Mangel abgeholfen wird.

Niezapominajka! Vergiss mein nicht!

Quelle: Friedensrat Markgräflerland

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