Deutsche Behörden sabotieren „Manifest“-Tournee türkischer Künstlergruppe
Vom 2. bis 12. Juni plante der Nâzim Hikmet Kulturverein-Deutschland, benannt nach dem großen kommunistischen Dichter türkischer Provenienz Nâzim Hikmet, gemeinsam mit der türkischen Theatergruppe Oyun Sandalı eine Aufführung des Kommunistischen Manifests. Laut der Instagram-Seite des Kulturvereins wurden die Visaanträge fristgerecht in der Türkei eingereicht und sind von der deutschen Botschaft schlicht ignoriert worden.
Als Reaktion darauf kündigten die Theatergruppe und der fortschrittliche Kulturverein an, die Tournee durch einen digitalen Stream noch weiter zugänglich machen, anstatt die sechs Städte umfassende Tournee nur aufzuschieben, bis sich die deutschen Behörden melden. In derselben Aussendung auf Social Media spricht der Nâzim Hikmet Kulturverein-Deutschland ganz allgemein zu den repressiven Vorgängen der deutschen Behörden wie folgt: „Wieder einmal sehen wir, dass das Manifest und seine Konnotationen auch nach 174 Jahren immer noch für manch einen ein Albtraum sind“. Und an anderer Stelle heißt es, dass widerständige Kunst „nicht durch Winkelzüge verhindert werden kann.“
Quelle: Nazim Hikmet Kulturverein
Quelle: Zeitung der Arbeit