30. Dezember 2024

Lohnverhandlungen und Warnstreiks bei Lufthansa

„Die Situation an den Flughäfen in Deutschland ist derzeit an vielen Tagen unerträglich – für die Beschäftigten und die Passagiere“, erklärte die deutsche Gewerkschaft ver.di im Vorfeld des gestrigen Mittwochs und betont: „Doch die Beschäftigten sind nicht für die langen Wartezeiten, gestrichene oder verpasste Flüge und vermisstes Gepäck verantwortlich.“ Die Gewerkschaft fordert bei den aktuellen Lohnverhandlungen 9,5 Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich, und einen Mindeststundenlohn von 13 Euro. Um ihren Forderungen Ausdruck zu verleihen, rief ver.di zwischen Mittwochfrüh ab 3:45 Uhr bis Donnerstag um 6:00 Uhr zu einem Warnstreik auf. Bestreikt wurde alle Lufthansa-Standorte in Deutschland.

Der Arbeitgeber wolle bei den Verhandlungen das Risiko auf die Arbeiterinnen und Arbeiter abwälzen, kritisierte die Gewerkschaft. Denn die vom Unternehmen geforderte ergebnisabhängige Komponente sei ein Blankocheck für eine ungewisse Zukunft der Beschäftigten. Zudem fordere Lufthansa eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten zu seinen Gunsten. Auch finanziell komme der Konzern den Forderungen der Belegschaft nicht entgegen und wolle nicht einmal annähernd die derzeitige Inflation abdecken.

Den Beschäftigten gehe die Luft aus, untermauert ver.di den Arbeitskampf des Lufthansa-Bodenpersonals. Denn nach zwei Jahren Pandemie samt massiven Stellenabbaus müssten die verbliebenen Bodenverkehrsbediensteten und Sicherheitskräfte täglich ihr Bestes geben, um den Flugverkehr überhaupt aufrechterhalten zu können. Die Arbeitgeber tun hingegen kaum etwas, um die Lage der Kolleginnen und Kollegen zu verbessern, kritisieren die Belegschaftsvertreter.

Aufgrund der gestrigen Warnstreiks cancelte das Unternehmen mehr als 1.000 Flüge. Allein am Drehkreuz Frankfurt waren mehr als 678 Flüge betroffen, auch alle Verbindungen der Fluggesellschaft von und nach Österreich.

Quelle: ver.di, orf.at

 

Quelle: Zeitung der Arbeit

Wirtschaft & GewerkschaftZeitung der Arbeit