3. Dezember 2024

„nd.Der Tag“: Historiker Lutz van Dijk lobt Bundestags-Entscheidung zu Gedenken für queere NS-Opfer

Der Historiker und Autor Lutz van Dijk hat das geplante Gedenken des Bundestags für queere Opfer des Nationalsozialismus als wichtiges Signal gedeutet. „Wir sind froh, dass Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und ihr Präsidium nun unser Anliegen zu ihrem gemacht haben“, sagt van Dijk der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „nd.DerTag“ (Montagausgabe). Am 27. Januar gedenkt der Bundestag jährlich der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee im Jahre 1945, im kommenden Jahr sollen dabei erstmals homosexuelle beziehungsweise queere NS-Opfer im Fokus stehen. Das Präsidium des Bundestags reagierte damit auf eine Petition von 2018, die van Dijk initiiert hatte. „Wir vertrauen darauf, dass es 2023 eine integrative Gedenkstunde im Bundestag geben wird, die vielen Menschen in Deutschland neue Einsichten ermöglicht und auch in anderen Ländern, wo dies noch unvorstellbar ist, Ermutigung sein kann“, sagte der Historiker der Zeitung.

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) erklärte auf nd-Anfrage, dass sie das Anliegen aus voller Überzeugung unterstützt habe: „Sexuelle Minderheiten wurden zwar bisher in Aufzählungen mit anderen Opfergruppen am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus genannt. Es ist aber überfällig, deutlich zu machen, dass sie nicht nur mitgemeint, sondern auch aktiv gesehen werden.“ Ihre Amtskollegin Petra Pau nennt die Entscheidung „ein wichtiges und längst überfälliges Signal“. Die Linke-Politikerin hatte sich bereits in den vergangenen Legislaturperioden dafür eingesetzt, dass dieser Opfergruppe gedacht wird: „Umso mehr freut es mich, dass es in der aktuellen Legislatur dem gesamten Bundestagspräsidium eine Herzensangelegenheit war und der Beschluss einstimmig gefasst wurde.“

Quelle: nd.Der Tag / nd.Die Woche via Presseportal

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