27. Dezember 2024

Tochter des russischen Faschisten Alexander Dugin ermordet

Die 29-jährige Daria Dugina, Tochter des bekannten faschistischen Politikers und Intellektuellen Alexander Dugin, ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag durch einen Bombenanschlag getötet worden. Sie fuhr mit dem Auto von einem nationalistischen Festival nach Hause, als die Bombe auf der Autobahn am Stadtrand von Moskau losging. Die russischen Ermittler gehen von einem geplanten Mord aus, wobei noch nicht wirklich geklärt werden konnte, ob dieser dem Vater oder der Tochter galt.

Antikommunist und nationalistischer Spinner schon zu Sowjetzeiten

Alexander Dugin war bereits zu Sowjetzeiten in den 1980er-Jahren als antikommunistischer Hetzer und Teil eines Freundeskreises nationalistischer Spinner bekannt, wurde als Student an der Lomonossow-Universität exmatrikuliert, und arbeitete dann als Straßenkehrer. Dugin war von 1994 bis 1998 Co-Vorsitzender der mittlerweile verbotenen „Nationalbolschewistischen Partei Russlands“, wobei diese Partei mit den Bolschewiki soviel gemeinsam hatte wie Lenin mit den Weißgardisten.

Als „Vordenker“ gibt Dugin an, eine eurasische Politik zu vertreten, in Wahrheit ist sein ganzes Wirken ein eklektischer Sermon aus reaktionärem russischen Gedankengut der Vergangenheit, deutschen Vordenkern des Faschismus wie Carl Schmitt und Heidegger und anderer bekannter reaktionärer und faschistischer Autoren. Um beim russischen Volk besser anzukommen, verwendet er da und dort auch Versatzstücke von Josef Stalin und Kark Marx, die sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen. Dugin kritisiert die zunehmende Delegitimierung des politischen Systems im „Westen“. Auch hier nimmt er Anleihen beim Marxismus, weil er eine Herrschaft einer Minderheit über die Mehrheit feststellt. Anders als Kommunisten sieht er den Grund aber nicht in den Klassenverhältnissen, sondern in kulturalistischen „Eliten“, die manchmal auch antisemitisch konnotiert werden.

„Starb als Kriegerin in heiligem Krieg“

Dugin stieg in der politisch-idelogischen Verwahrlosung des postsozialistischen Russland auf, und erlangte ebenso Popularität wie esoterische und reaktionär-klerikale Lehren. Ihm wird auch ein gewisser Einfluss auf das Denken des Präsidenten Wladimir Putin nachgesagt.

Dugins ermordete Tochter ordnete sich politisch im selben Spektrum ein wie ihr Vater. „Daria Dugina starb als Kriegerin“ stellt ein Kommentator der russischen Tageszeitung Komsomolskaja Pravda fest, und ergänzt noch, dass sie in einem „heiligen Krieg“ gefallen sei. Daria Dugina war Politikwissenschafterin, Journalistin und Kommentatorin in Radio, Fernsehen, sozialen Medien und Zeitungen.

Aus der Ukraine kamen sofort Beteuerungen, nichts mit dem Attentat zu tun zu haben.

Quelle:kp.ru

 

Quelle: Zeitung der Arbeit

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