Veronica Pai von kolumbianischen Paramilitärs brutal ermordet
Das kolumbianische Institut für Entwicklungs- und Friedensstudien (INDEPAZ) bestätigte am Montag die Ermordung einer indigenen Führerin im kolumbianischen Departement Nariño. María Verónica Pai Cabeza gehörte zum indigenen Reservat Piguambi Palangala der Gemeinschaft der Awá. Mit fünf Schüssen umgebracht, wurde ihre Leiche später auf einer öffentlichen Straße im Dorf Vaquerío, einem Ortsteil von Llorente, abgelegt. Als sie ermordet wurde, war sie gerade im sechsten Monat schwanger. Abgesehen davon war sie Mutter zweier Kinder, die nun zu Waisen geworden sind.
María Verónica Pai Cabeza ist damit die 109. Ermordete im Jahr 2022 und die 1336. seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens Ende 2016, die gewaltsam ums Leben kam. Ein Abgeordneter von Nariño, Erick Velasco, wies darauf hin, dass in diesem Departement im Jahr 2022 insgesamt drei Massaker und zwölf Morde an sozialen Anführern der indigenen Bevölkerung registriert wurden. Er rief die Regierung dazu auf, „der Gewalt Einhalt zu gebieten und Garantien für das Leben zu geben“.
Awá fordern Ende der Gewalt
Die Awá-Behörden des Reservats prangerten in einem diesbezüglichen Statement die physische und kulturelle Auslöschung an, der sie ausgesetzt sind, weil illegale bewaffnete Gruppen das Gebiet umkämpfen. Mehrmals haben sie die Regierung um Unterstützung gegen die marodierenden Banden gebeten, um die Morde, Massaker, das gewaltsame Verschwindenlassen, die Vertreibungen, das Einsperren und die Einschränkung der Bewegungsfreiheit einzudämmen. Die kolumbianische Regierung sieht sich hierbei jedoch nicht zuständig. Dabei haben die politisch motivierten Morde in dieser Regierungsperiode dramatisch hohe Zahlen erreicht. Sie rücken in die Nähe der schlimmsten Gewaltperiode der letzten Jahrzehnte, nämlich jener zwischen 2002 und 2008, als die Uribe-Regierung an der Macht war. Die indigene Bevölkerung gehört neben der Bauernschaft und linken Aktivistinnen und Aktivisten zu den am meisten gefährdeten Bevölkerungsteilen Kolumbiens.
Quelle: teleSUR
Quelle: Zeitung der Arbeit