22. Dezember 2024

Metallarbeiter haben mehr verdient! 8% Lohnerhöhung + 3000€ Prämie!

Die Metallarbeitgeber haben in den letzten drei Verhandlungsrunden gezeigt, dass sie nicht bereit sind, am Tisch zu verhandeln. In den ersten beiden Verhandlungsrunden haben sie nicht einmal ein Angebot unterbreitet und sich nur über die Krise beklagt. In der dritten Verhandlungsrunde haben sie einen faulen Kompromissvorschlag auf den Tisch gelegt: „Inflationsausgleichsprämie“ in Höhe von 3.000 Euro für eine 30-monatige Vertragslaufzeit, steuer- und beitragsfrei. Das sind 100 Euro pro Monat!

In einer Zeit, in der die offizielle Inflationsrate mit 10,4 Prozent angegeben wird, ist ein solches Angebot eine Verhöhnung der Arbeitnehmer. Ein Metallarbeiter mit einem monatlichen Nettolohn von 2500-3000 Euro verliert nun 250-300 Euro pro Monat. Die „Inflationsausgleichsprämie“ ist also kein Ausgleich für den inflationsbedingten Verlust der Arbeitnehmer! Wenn die Gewerkschaft das Angebot der „Inflationsausgleichsprämie“ annimmt, dann werden die Bosse über eine dauerhafte Lohnerhöhung nachdenken! 

Sie wollen Urlaubs- und Weihnachtsgeld „einkassieren“ !

Die Dreistigkeit der Metallbosse beschränkt sich nicht nur darauf. Das Angebot umfasst neue und umfassende Angriffe auf Metallarbeiter. Sie fordern automatische Differenzierungs- und Variabilisierungsklauseln in den Tarifverträgen für den gesamten Sektor.

Dies bedeutet: Die tarifvertraglich garantierten Löhne aber auch Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld sollen gekürzt werden. Nach dem Plan der Metallbosse sollen „notleidende“ Unternehmen diese Zahlungen automatisch kürzen können, ohne die Gewerkschaft zu fragen.

Die Reallöhne müssen erhöht werden!

Obwohl die offizielle Inflation 10,4 Prozent beträgt, sind die Ausgaben für Grundnahrungsmittel um 20-30 Prozent gestiegen. Für viele Arbeitnehmer sind die monatlichen Energiekosten um mehr als 100 Prozent gestiegen. Kurzum, die Lebensbedingungen sind sehr schwierig geworden. Damit unsere Lebensbedingungen nicht noch schwieriger werden und die Zukunft unserer Kinder nicht verdunkelt wird, müssen unsere Reallöhne steigen! Die Metaller haben seit 2018 keine dauerhafte Lohnerhöhung erhalten – sie wurden mit Einmalzahlungen vertröstet!

Genug ist genug, die Metaller wollen nicht weitere 2,5 Jahre auf eine Reallohnerhöhung warten. Die Reallöhne müssen jetzt dauerhaft angehoben werden! Ein dauerhafter Anstieg der Löhne spiegelt sich auch in den Sozialversicherungsbeiträgen wider. Eine höhere Rente in der Zukunft hängt also auch von der Lohnsteigerung ab, die wir heute erhalten.

Wir wollen 8 Prozent UND einen Bonus von 3.000 Euro!

In den letzten Verhandlungen boten die Metaller eine „Inflationsausgleichsprämie“ von 3.000 Euro für einen Zeitraum von 30 Monaten an. Wir wollen die 3.000 Euro Prämie und die 8 Prozent Lohnerhöhung. Aber für einen Zeitraum von 12 Monaten! Mit anderen Worten: eine monatliche Prämie von 250 Euro und eine 8-prozentige Erhöhung!

Dies ist die einzige Möglichkeit, die Erosion unserer Löhne angesichts der steigenden Inflation und der zunehmenden Ausgaben teilweise auszugleichen. Und statt „automatische Lohnkürzungen“ in die Tarifverträge aufzunehmen, sollten wir einen „automatischen Inflationsausgleich“ hinzufügen!“

An Warnstreiks teilnehmen – Unbefristeten Streik vorbereiten!

Die Metallarbeitgeber haben Millionen von Metallarbeitern in den seit anderthalb Monaten andauernden Tarifverhandlungen hingehalten. Sie legten einen Angriffsplan als „Angebot“ vor. Gleichzeitig steigt die Inflation in Richtung 11 %. Jeder Tag, an dem die Reallöhne nicht steigen, ist ein Tag, an dem wir noch mehr verarmen!

Metallbosse sind nicht bereit eine Lösung am Verhandlungstisch zu erreichen – es ist also an der Zeit, die Sprache zu sprechen, die sie verstehen. Tausende von Arbeitnehmern in ganz Deutschland haben sich den Warnstreiks angeschlossen, die am Freitag begonnen haben. In den kommenden Tagen wird es weitere Warnstreiks geben – die Kraft und Stärke diese Warnstreiks kann entscheidend sein. Gemeinsamer Kampf für unsere berechtigten Forderungen ist das Gebot der Stunde. 

Offenbar glauben die Metallbosse nicht, dass die Arbeiter in den unbefristeten Streik eintreten werden. Schließen wir uns also jetzt den Vorbereitungen für einen unbefristeten Streik an und überzeugen wir unsere Kollegen, die keine Gewerkschaftsmitglieder sind, der Gewerkschaft sofort beizutreten. Je stärker unsere gewerkschaftliche Einigkeit ist, desto bessere Ergebnisse werden wir erzielen.

Quelle: DIDF

Wirtschaft & Gewerkschaft