Sprengstoffanschlag auf Krimbrücke
Nach Angaben der russischen Behörden gab es am Samstag gegen 6.00 Uhr Ortszeit einen Sprengstoffanschlag auf die Brücke, die das russische Festland mit der Halbinsel Krim verbindet. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen wurde ein LKW, der mit Sprengstoff beladen war, auf der Brücke gesprengt und setzte mehrere Treibstofftanks eines vorbeifahrenden Güterzugs in Brand. Es wird in russischen Sicherheitskreisen aber auch von anderen Versionen ausgegangen, etwa, dass die Brücke vermint war, oder es sich um einen Raketenangriff handelte.
Unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen in den Strafverfolgungsbehörden der Ukraine berichtet die Kiewer Online-zeitung Ukraninska Pravda, dass der Sicherheitsdienst der Ukraine (SSU) hinter dem Anschlag steckt.
Für Russland stellt der Anschlag in mehrfacher Hinsicht eine schwere Demütigung dar. Seit Monaten spielt man in Kiew öffentlich mit dem Gedanken eines Anschlags auf das prestigeträchtige Bauwerk, das noch dazu große strategische Bedeutung sowohl für die Versorgung der Krim-Bewohner, als auch für das russische Militär hat. Die militärischen und zivilen Behörden Russlands hatten bisher Stein und Bein geschworen, dass die Brücke gut geschützt und ein solcher Anschlag daher unmöglich sei. Dass die Brücke am Tag nach dem 70. Geburtstages des russischen Präsidenten Wladimir Putin beschädigt wurde, dürfte auch kein Zufall sein.
Nach Angaben der russischen Behörden ist kein Schaden am statischen Bauwerk eingetreten, sondern nur ein Teil der Fahrbahn eingestürzt. Der finanzielle Schaden wird auf 500 Millionen Rubel geschätzt.
Der Straßen- und Eisenbahnverkehr über die Brücke wurde bis auf weiteres gesperrt und eine Untersuchungskommission eingerichtet. Es gibt sowohl über Land als auch mit Fähren Ersatzverbindungen.
Es ist damit zu rechnen, dass der Anschlag auf die Brücke zu einer Eskalation des Krieges beitragen wird und militärische Reaktionen der Russischen Föderation nicht ausbleiben werden.
(geschrieben am 08.10.2022 11.00)
Quellen: pravda.ru/ria.ru/pravda.com.ua
Quelle: Zeitung der Arbeit