„Parranda“: Was bisher zum neuen kubanischen Bier bekannt ist
Eine Neuigkeit der jüngst zu Ende gegangenen Handelsmesse dürfte bei vielen Kuba-Reisenden auf großes Interesse stoßen: Die Insel bekommt eine neue Biermarke. Zu den zwei überregional bekannten Sorten Bucanero und Cristal wird sich künftig Parranda gesellen. Der Name ist eine Referenz an eine Straßenfesttradition in Zentralkuba. Hergestellt wird das Bier in der Sonderwirtschaftszone von Mariel, etwa 50 Kilometer westlich von Havanna.
Zunächst zu den wichtigsten Fakten: Es handelt sich um ein klares Bier mit einem Alkoholgehalt von 4,8 Prozent. Verkauft wird es in PET-Flaschen von 500ml und 1,5 Liter. Ein Novum auf der Insel, wo bislang Aluminiumdosen von 330ml verbreitet sind. Die PET-Verpackung soll deutlich effizienter ausfallen, da entsprechende Kunststoffplatten platzsparend angeliefert und mit Heißluft vor Ort in Form gebracht werden. Mit Parranda wird auf Kuba auch ein Pfandsystem Einzug halten: „Die Kunden können die Plastikflasche über einen QR-Code an ein Recyclingzentrum zurückgeben. Als Anreiz gibt es für jede zurückgegebene Bierflasche 10 Cent in Devisen“, sagte der Logistikspezialist des Herstellers, Félix Omar Rodríguez Pérez. Wie die vollen Flaschen bepreist werden sollen, ist noch nicht bekannt.
Produziert wird das Bier von der „Cervecería Cubana S.A“, einem 2019 gegründeten Joint-Venture zwischen der staatlichen Cuba Ron und der niederländischen Brauerei Swinkels Family Brewers. Swinkels ist nach Heineken die zweitgrößte Brauerei der Niederlande und unter anderem für die bereits auf Kuba verbreitete Marke Bavaria bekannt, die nicht gerade preisverdächtig ist. Was den Geschmack angeht bleibt also zu hoffen, dass sich die Partner für Parranda ordentlich ins Zeug gelegt haben. Immerhin wurde die Marke speziell für Kuba entwickelt und wird in neuesten Anlagen produziert. „Wir verfügen über Spitzentechnologie, vom Produkt selbst bis zu den Gär- und Filtertanks erfüllt alles hohe Qualitätsstandards“, erklärt der Hersteller.
Die Fabrik wird Anfangs über eine Kapazität von einer Millionen Hektoliter pro Jahr verfügen. Die Halle wirkt den ersten Berichten der kubanischen Nachrichten zu Folge bereits ziemlich fertig, zur Zeit wird die Brautechnik installiert. Wann kann man also probieren? Die Fabrik soll im Dezember fertig sein, die Inbetriebnahme ist zwischen Januar und Februar 2023 geplant. „Wir gehen davon aus, dass wir den Verkauf im April oder Mai starten können“, so Rodríguez. Wie er hinzufügte, gab es auf der Messe zahlreiche Vertriebsinteressenten, sowohl im Staats- als auch im Privatsektor.
Quelle: Cuba heute