23. Dezember 2024

Der schwierige und heroische Weg von 64 Jahren

Während die siegreiche Revolution ihren 64. Jahrestag feiert, haben sich angesichts des zurückgelegten schwierigen Weges voller Gefahren jene prophetischen Worte, die der Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz damals vor dem kubanischen Volk und seinen Rebellentruppen mit hoch erhobenen Fahnen und Gewehren aussprach, bestätigt.

„Ich glaube, dass dies ein entscheidender Moment in unserer Geschichte ist: Die Tyrannei wurde gestürzt. Die Freude ist groß. Und doch gibt es noch viel zu tun. Machen wir uns nicht vor, dass in Zukunft alles einfach sein wird. Vielleicht wird in Zukunft alles noch schwieriger sein“.

Was er am 1. Januar 1959 in Santiago de Cuba und sieben Tage später, nach dem Einzug der Karawane der Freiheit in Havanna, sagte, legte auch den Grundsatz fest, der ihn sein ganzes Leben lang als erste Pflicht eines Revolutionärs begleiten sollte: dem Volk die Wahrheit zu sagen.

In beiden Reden wurde deutlich, dass diese einzigartige Verpflichtung das Leiden der Kubaner zu beenden, die in „Die Geschichte wird mich freisprechen“ dargelegt wird, den Oligarchen und der Bourgeoisie überhaupt nicht gefallen würde, geschweige denn dem nördlichen Nachbarn.

Ebenso wenig wie der Krieg nicht über Nacht gewonnen wurde, konnten auch die Ängste der kubanischen Bevölkerung, die durch die Probleme des Landbesitzes, der Industrialisierung, der Wohnungen, der Arbeitslosigkeit,des Bildungs- und das Gesundheitswesen verursacht wurden, nicht im Handumdrehen gelöst werden.

Vom ersten Tag an bestand kein Zweifel an den großen Herausforderungen, vor denen man stand, denn bereits am 1. Januar 1959 wurde versucht, den Sieg der Revolution durch einen Militärputsch zu verhindern, der unter Beteiligung der US- Botschaft inszeniert wurde, aber von der Rebellenarmee und dem Kampfgeist des Volkes vereitelt wurde.

Mit der gleichen Entschlossenheit, mit der Fidel die sofortige Besetzung aller Militäreinrichtungen des Landes anordnete, beschlagnahmte er die aus dem Land gestohlenen Waren und beeinträchtigte neben anderen energischen Maßnahmen die Interessen der großen Yankee-Monopole und der Bourgeoisie.

Ohne zu zögern wurde die Agrarreform beschlossen und die Yankee-Unternehmen, denen die Zuckerfabriken, die Telefon- und Elektrizitätsgesellschaften, die Eisenbahnen, die Häfen, die Bergwerke, die Handelsketten, der Außenhandel und alle großen kapitalistischen Unternehmen der Insel gehörten, wurden verstaatlicht.

Fidels außergewöhnliche Vision führte zur Gründung der Arbeiter- und Bauernmilizen, zur Organisation der Rebelleneinheiten, aus denen die Revolutionären Streitkräfte hervorgingen, die mit unübertroffenem Mut die Söldnerinvasion von Giron zurückschlugen und später die Oktoberkrise überstanden.

Die Wut des Feindes war keineswegs zu unterschätzen. In den 14 Monaten nach der Schweinebucht folgten auf den Brand des Ladens El Encanto und den Sabotageakt auf den französischen Dampfer La Coubre im Jahr 1960 über 5 780 terroristische Aktionen, bei denen 234 Menschen getötet und mehrere hundert verstümmelt wurden. Unter dem Schutz der US-Regierung fanden biologische Angriffe statt, wie die Einschleppung der Schweinepest im Jahr 1971, die die Schlachtung von mehr als einer halben Million Schweinen erzwang, und das Dengue-Virus Typ II im Jahr 1981, das unter den mehr als 350 000 infizierten Menschen 158 Todesfälle, darunter 101 Kinder, verursachte.

Aber diese Grausamkeiten waren ihnen nicht genug, und als Teil des Terrors gegen Kuba wurde die unmenschliche Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade über die ganzen Jahre hin aufrechterhalten, was die Lebensqualität der Bevölkerung beeinträchtigte und zu Demonstrationen gegen die Stabilität des Landes führte.

MEHR ALS DAS, WAS VERSPROCHEN WURDE

Fünfundzwanzig Jahre nach der Proklamation des Sieges der Revolution kehrte der Comandante en Jefe am 1. Januar 1984 auf denselben Balkon des ehemaligen Rathauses von Santiago de Cuba zurück, um dem Volk Rechenschaft über das Werk abzulegen, das vollbracht wurde, ohne jemals angesichts der Aggressionen, des Drucks und der Erpressung des Imperiums auch nur einen Zentimeter nachgegeben zu haben.

Er erinnerte daran, dass er in seiner improvisierten Rede inmitten der Emotionen und Ereignisse jenes Tages einen wesentlichen Gedanken zum Ausdruck gebracht hatte: „Ihr wisst, dass wir Männer und Frauen sind, die ihr Wort halten, und was wir versprechen, halten wir auch, und wir wollen weniger versprechen, als wir halten werden, und mehr tun, als wir dem Volk anbieten.

„Im Gegensatz zu dem, was in der politischen Geschichte unseres Landes passiert ist“, sagte er, „in der ein revolutionäres Programm, das dem Volk oft versprochen wurde, nie gewollt oder erfüllt wurde, wurde unser Moncada-Programm diesmal nicht nur vollständig erfüllt, sondern wir haben viel mehr Fortschritte gemacht, als diejenigen von uns, die den Angriff auf Moncada organisierten, sich erträumt hatten….“.

Er bezog sich dabei auf den nicht minder schwierigen und komplexen Weg zur Entwicklung einer aus dem Kolonialismus geerbten, rückständigen und vom Feind abhängigen Wirtschaft, auf die Aufstellung von Fünfjahres- und Jahresplänen, auf die Schaffung von Bauunternehmen, Straßen, Eisenbahnen und Häfen.

Dies war der Beginn der Industrialisierung des Landes, der Elektrifizierung des ländlichen Raums, des Baus von Staudämmen, großer Energieprojekte und der Biotechnologie, die die Qualifizierung von Hunderttausenden von Arbeitern, mittleren Technikern und Universitätsstudenten erforderte, die das Hauptreservoir für die Entwicklung des Landes bildeten.

Diese kolossale Leistung im Bildungs- und Gesundheitswesen, die undenkbar schien, begann mit der Alphabetisierungskampagne und den 3.000 Ärzten, die das Land nicht verlassen hatten und führte zur Gründung von Bildungszentren auf allen Ebenen und von Gesundheitseinrichtungen, die von Familienarztpraxen und Krankenhäusern bis hin zu spezialisierten Instituten reichen.

DAS GEHEIMNIS DER REVOLUTION

„Das ist das Geheimnis unserer Revolution, der Stärke unserer Revolution, die ihre Augen auf den bedürftigsten und leidenden Teil unseres Volkes gerichtet hat, die ihre Augen auf die einfachen Menschen gerichtet hat, um ihnen zu helfen“, sagte Fidel bereits am 26. Juli 1959, der Tausende von Bauern nach Havanna brachte.

Im selben Jahr, als mehr als 600 Attentate auf ihn verübt wurden, machte er deutlich, dass die Revolution mit der Achtung der Menschenwürde beginne, dass sie Feinde habe und dass wir ihr helfen müssten, dass wir mit ihr zusammenarbeiten müssten, dass wir wissen müssten, wie wir gemeinsam mit ihr säen, die Furche bereiten, die Saat legen.

Das schöne Werk hat diejenigen vereint, die ihrem ewigen Führer, Raúl und Díaz-Canel, dankbar sind, der soeben bekräftigt hat: „Was ist die kubanische Revolution seit ihrem ersten Tag gewesen? Eine unermüdliche Suche nach Gerechtigkeit, ein unerbittlicher Kampf für die Rechte (…), die heute alle Kubaner genießen“.

Alles, was wir tun, geschieht in einem schwierigen Kontext, der nun mit den 243 Maßnahmen der Trump-Administration zur Verschärfung der Blockade, den Auswirkungen von COVID-19, der durch den europäischen Konflikt ausgelösten Krise, den Unglücken im Saratoga-Hotel und dem Treibstofflager sowie dem Durchzug des Hurrikans Ian zusammenfällt.

Wie der Erste Sekretär der Partei und Präsident der Republik, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, zum Abschluss der 5. Plenartagung des Zentralkomitees sagte: „Die kubanische Revolution hat es nie leicht gehabt. Die 64 Jahre, die sie in wenigen Tagen vollendet, sind voller Schwierigkeiten und Herausforderungen, aber auch voller Heldentaten“.

Fidels historischer Satz in der Stunde des Triumphs: „Vielleicht wird in Zukunft alles noch schwieriger sein“, betonte er, „behält trotz der unbestreitbaren Fortschritte und Errungenschaften der Revolution seine Gültigkeit“.

Quelle: Granma Internacional

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