Pflege-Petition als Weckruf
Übernommen von KPÖ Steiermark:
„Geht’s der Pflege gut, geht’s uns allen gut!“ Unter diesem Motto haben Pflegekräfte im Bündnis mit der KPÖ seit dem Frühsommer in der ganzen Steiermark Unterschriften für echte Verbesserungen in der Pflege gesammelt. Warum? „Zu wenig Ausbildungsplätze, zu wenig Personal in den Einrichtungen, zu geringe Gehälter in Ausbildung und Beruf, zu hohe Arbeitsbelastung: Seit Jahren weisen wir auf die offensichtlichen Schieflagen im Pflegewesen hin. Die Landesregierung hat aber weggeschaut und Probleme kleingeredet, während die Situation in unseren Pflegeinrichtungen immer dramatischer wurde. Wir konnten nicht mehr länger zuschauen und sind selbst aktiv geworden“, so Wolfgang Schwab, Erstunterzeichner der Pflegepetiton.
Unglaubliche 12.154 Unterschriften sind zusammengekommen – ein deutliches Signal in Richtung der Landesregierung. Die Übergabe dieser Unterschriften gestaltete sich aber als schwierig. Über Wochen war aus dem Büro des Landeshauptmanns Christopher Drexler (ÖVP) keine Rückmeldung zu bekommen. Erst nach massivem Druck auf der Straße und in den Medien war es diese Woche am Mittwoch, dem 14. Dezember, endlich soweit: Christopher Drexler hat die Unterschriften entgegengenommen.
„Wir haben dem Landeshauptmann aus erster Hand berichtet, wie dramatisch die Situation in den Pflegeeinrichtungen mittlerweile ist. Wir werden ihn in die Pflicht nehmen, endlich für Verbesserungen im Pflegewesen zu sorgen, bevor das System endgültig kippt“, so Wolfgang Schwab vom Arbeitskreis Gesundheit und Pflege der KPÖ und Betriebsratsvorsitzender in einer steirischen Pflege-Einrichtung, der die Pflegepetition erstunterzeichnet hat: „Jetzt ist Landeshauptmann Drexler mehr als 12.000 Unterstützer:innen und den steirischen Pflegekräften im Wort. Er hat keine Zeit zu verlieren. Die Pflegekrise muss Chefsache werden, es braucht endlich weitreichende Maßnahmen. Diese werden wir auch weiterhin vehement einfordern!“
Auch der Grazer Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer (KPÖ) hat die Pflegepetition unterstützt und war bei der Übergabe der Unterschriften dabei: „Bei den politisch Verantwortlichen im Land sind wir zusammen mit den Beschäftigten immer wieder auf taube Ohren gestoßen. Daher haben wir das Bündnis mit der Bevölkerung gesucht, um auf die Krisensitutation in der Pflege aufmerksam zu machen“, erklärt Krotzer die Beweggründe für die Petition: „Die Landesregierung muss endlich in die Gänge kommen, bevor aus der Versorgungskrise ein handfester Notstand wird. Die Beschäftigten leisten Großartiges, aber sie arbeiten am Limit und brauchen dringend eine Entlastung. Die Landesregierung hat die Umstände lange genug kleingeredet und lässt ein Vorgehen mit Plan vermissen, so verpuffen Effekte einzelner Maßnahmen. Selbst der Landesrechnungshof bescheinigt den Verantwortlichen einen Blindflug. Die Zweifel der Bevölkerung und der Pflegebeschäftigten, ob die Landesregierung die Lage in den Griff bekommen kann, sind nicht unberechtigt.“
Landeshauptmann Drexler hat bei der Übergabe versichert, den Weckruf nun gehört zu haben. Er hat auch angekündigt, den Arbeitskreis Gesundheit und Pflege Ende Jänner zu einem weiteren Gespräch einzuladen, dann erweitert um Landesrätin Bogner-Strauß und Mitarbeiter:innen der Abteilung für Gesundheit und Pflege, um über die Anliegen und Forderungen der Pflegekräfte im Detail zu sprechen. Wir bleiben jedenfalls dran und werden weiter für überfällige Verbesserungen in der Pflege eintreten – im Landtag und auf der Straße!
Die Forderungen der Pflegepetition:
– Deutliche Aufstockung der Ausbildungsplätze gegen den Personalnotstand!
– Bessere Bezahlung und mehr Freizeit für das Pflegepersonal!
– Anhebung des Pflege-Schlüssels!
– Höhere finanzielle Unterstützung für Menschen in Pflege-Ausbildungen!
Wenn Sie selbst in einem Gesundheits- oder Pflegeberuf arbeiten und aktiv für bessere Arbeitsbedingungen werden wollen, dann schreiben Sie uns bitte einfach eine Mail an pflege@kpoe-steiermark.at. Machen Sie mit in unserem Arbeitskreis Gesundheit & Pflege!
Quelle: KPÖ Steiermark