21. November 2024

Bush wollte Arafat ersetzen lassen

Die britische BBC berichtet unter Berufung auf britische Dokumente, dass George W. Bush nach einem Nachfolger für Palästinenserführer Jassir Arafat suchte. Der BBC zufolge wies Bush die CIA am Höhepunkt der zweiten Intifada an, einen Nachfolger für den Vorsitzenden der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und Präsidenten des Palästinensischen Autonomiegebiets zu finden.

Die BBC berichtet von einem Telefonat zwischen dem damaligen britischen Premierminister Tony Blair und dem US-amerikanischen Präsident George W. Bush. Bush war damals erst seit wenigen Monaten im Amt. Die Gespräche waren ein Ergebnis der gescheiterten Camp-David-Verhandlungen im Jahr 2000 zwischen Arafat und dem israelischen Premierminister Ehud Barak. Auf die gescheiterten Gespräche folgte eine erneute Eskalation des palästinensischen Widerstandes gegen die Besatzung, die zweite Intifada begann.

Vor diesem Hintergrund telefonierte Bush mit Blair. Blair bezeichnete Arafat dem Gesprächsprotokoll zufolge als Belastung. Er fügte hinzu, dass „die Grenzen dessen erreicht, was er konstruktiv tun kann, und er arbeitet nur noch daran, seine Position zu halten“. Der Premierminister deutete zudem an, dass Arafat für die Pläne des Imperialismus in der Region mittlerweile wertlos war, indem er sagte, dass der PLO-Vorsitzende „nichts mehr zu bieten hat“.

Bush stimmte dem zu und beide waren sich darin einig, dass Arafat an der Spitze des palästinensischen Widerstandes ersetzt werden sollte. Bush erklärte in dem Gespräch gegenüber Blair, dass er die CIA mit der Suche nach einem Nachfolger beauftragt habe. Bush fügte hinzu, dass die CIA „die palästinensische Szene gründlich untersucht“ habe und „zu dem Schluss gekommen“ sei, „dass es keinen Nachfolger gibt“.

Das Gespräch fand statt, nachdem die Bush-Regierung Arafat aufgefordert hatte, die Gewalt zu beenden. Die Beendigung der Gewalt sei die Grundlage für neue Sicherheitsverhandlungen mit Israel, so die US-amerikanische Regierung damals. Die USA legten im UN-Sicherheitsrat damals ein Veto ein gegen einen Resolutionsentwurf, der die Entsendung einer UN-Beobachtertruppe zum Schutz der palästinensischen Zivilistinnen und Zivilisten vor dem israelischen Militär in den besetzten Gebieten vorsah.

Arafat starb einige Jahre später, am 11. November 2004, in einem Pariser Krankenhaus an einer Hirnblutung, die durch eine giftige Substanz – Polonium – verursacht wurde, die an seiner Kleidung und seinem Körper gefunden wurde.

Palästinenser und Araber beschuldigten Israel, ihn getötet zu haben. Israel wies jede Verantwortung für seinen Tod zurück.

Quellen: AJ/MEM

 

Quelle: Zeitung der Arbeit

PalästinaZeitung der Arbeit