Drei Jahre nach Anschlag in Hanau: Drängende Fragen der Angehörigen bisher unbeantwortet
Übernommen von: DIE LINKE.
Am 19. Februar jähren sich die rassistischen Morde in Hanau an Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin zum dritten Mal. Hierzu erklärt die Parteivorsitzende der Partei DIE LINKE, Janine Wissler:
»Meine Anteilnahme und meine Solidarität gilt den Familien der Opfer. Ihr Verlust und ihr Schmerz bleibt unermesslich. Und auch drei Jahre nach dem Terroranschlag bleiben viele offene Fragen, die nicht beantwortet wurden. Bei vielen Menschen mit Migrationshintergrund hat die Angst im Alltag zugenommen.
Hanau war der schwerste rassistische Anschlag in Deutschland, aber Hanau ist kein Einzelfall. Der NSU, München, Halle, der Mord an Walter Lübcke, all das hat gezeigt, wie groß die Gefahr durch Rechtsterrorismus ist. Rechte Hetze und der tief verwurzelte Rassismus haben den Nährboden für diese Taten bereitet.
Die Angehörigen der Opfer von Hanau fordern Aufklärung und Konsequenzen. Beides ist bis heute größtenteils ausgeblieben. Weder wurden Maßnahmen zur Bekämpfung von strukturellem Rassismus ergriffen noch die drängenden Fragen der Angehörigen beantwortet. Weiterhin werden Orte von Migrantinnen und Migranten als Orte der Kriminalität markiert und pauschalisiert. Noch immer gibt es alltäglich verdachtsunabhängige Kontrollen, die auf sogenanntem Racial Profiling beruhen.«
Auch dieses Jahr wird es rund um das Gedenken bundesweit diverse Aktivitäten geben. U.a. wird es eine Kranzniederlegung, Kundgebung und Demonstration in Hanau geben, an denen Janine Wissler teilnehmen wird. Wissler sagt dazu:
»Durch das Gedenken bleibt die Erinnerung aufrecht. Die Opfer bleiben in unseren Gedanken und sie sind Mahnung sich überall gegen Neofaschismus und Rassismus entgegenzustellen. Antifaschistischer Protest und Aufklärung gegen rechts sind dringend notwendig.«
Quelle: DIE LINKE.