Solidarität mit den Menschen in Van. Erdbeben 2011
Bereits bei anderen Katastrophen in der Türkei hat DIDF Spendenkampagnen für die Bevölkerung gestartet. So auch nach dem Erdbeben in Van 2011. Der nachfolgende Artikel beschreibt die Delegationsreise, die in die Region gemacht wurde.
Die Föderation Demokratischer Arbeitervereine (DIDF) übergab die von den Menschen in Europa gesammelten Hilfsgüter an die Bevölkerung von Van. Mit den Spenden aus dem Ausland werden Fertighäuser für die Erdbebenopfer gebaut. Nach dem Erdbeben in Van startete DIDF in Deutschland eine Hilfskampagne unter dem Titel „Der Schmerz wird gelindert, wenn man ihn teilt“, und eine Delegation aus ganz Europa brachte die im Rahmen der Kampagne gesammelten Hilfsgüter direkt zu den Menschen in Van. Die Delegation, bestehend aus den DIDF Bundesvorstandsmitgliedern Hasan Kamalak und Düzgün Altun, dem Bundesvorstandsmitglied der Partei der Arbeit (EMEP) İlhan İlbay und Songül Özkan, Mitglied des Disziplinar- und Rechnungsausschusses von EMEP, traf sich mit dem Bürgermeister von Van, Bekir Kaya, und dem BDP-Abgeordneten Özdal Üçer. Während des Treffens sagte Hasan Kamalak, dass sie mit Solidaritätsbotschaften der Bevölkerung in Deutschland gekommen seien, um den Schmerz der Menschen in Van zu teilen, und fügte hinzu, dass sie die Entwicklungen in der Türkei aufmerksam verfolgten. „Nach dem Erdbeben in Van haben wir eine Kampagne gestartet, um die Wunden zu heilen und den Schmerz zu teilen. Wir haben die finanzielle Hilfe, die von Menschen aus Deutschland und England gesammelt wurde, mitgebracht.“ Der Bürgermeister von Van, Bekir Kaya, äußerte sich zufrieden über den Besuch und dankte der Delegation für ihre Unterstützung. „Die Politik der Regierung ist nicht im Interesse der in dieser Region lebenden Menschen. Sie handelten nach der Logik, wie man diese schmerzhafte Zeit als Gelegenheit nutzen kann. Aber trotz allem hält uns das Gefühl der Solidarität am Leben“, sagte Kaya und fügte hinzu: „Diese Solidarität ist sehr bedeutsam.“ Der BDP-Van-Abgeordnete Özdal Üçer sagte, das kurdische Volk sei seit Jahren mit einer „staatlichen Katastrophe“ konfrontiert und ergänzte: „Wir werden viele Leiden mit Solidarität überwinden.“
Die Delegation besuchte die Zelte
Nach dem Treffen besuchte die Delegation die Stadtteile von Van und traf mit den Erdbebenopfern und den in der Region tätigen Beamten zusammen. Gemeinderatsmitglied Nazım Acar gab der Delegation, die den 1. Bezirk besuchte -in dem sich die Stadtteile Hacıbekir, Karşıyaka, Yeni Mahalle, Esenler, Şerefiye, Serhat und Avrasya befinden- Informationen. Acar wies darauf hin, dass Van in sechs Bezirke unterteilt ist und sagte: „Im 1. Bezirk verteilen wir täglich 8.000 warme Mahlzeiten. In dieser Region gibt es ein Gesundheitszentrum, ein Zentrum für Behinderte und ältere Menschen, eine Wäscherei, ein Zelt für Kinderaktivitäten und einen Speisesaal. Wir versuchen, alle Probleme mit unseren eigenen Mitteln zu lösen“. Die Delegation besuchte auch das Gesundheitszentrum und traf sich mit den Menschen vor Ort und hörte sich ihre Probleme an. Die Hilfsdelegation erklärte, dass der dringendste Bedarf an Unterkünften unter humanitären Bedingungen besteht und dass Initiativen zum Bau von Fertighäusern mit Hilfe von rund 50 000 Euro aus Deutschland und England eingeleitet wurden.
DIDF besuchte DİHA
Anschließend statteten die Vorstandsmitglieder von DIDF dem Diyarbakır-Büro der Dicle Nachrichtenagentur (DİHA), deren Zentral- und Regionalbüros von der Polizei kontrolliert worden waren, einen Unterstützungsbesuch ab. (Anm. der Redaktion: die Nachrichtenagentur war bereits lange Zeit immer wieder für ihre prokurdische Berichterstattung ein Dorn im Auge der AKP Regierung und wurde schlussendlich nach dem Putschversuch 2016 geschlossen). Die Delegation traf mit dem DİHA-Redakteur Abdurrahman Gök zusammen. DİHA-Redakteur Abdurrahman Gök sagte: „Die Unterstützung, die wir während dieses Prozesses erfahren haben, gibt uns Kraft. Wir werden weiterhin die Wahrheit sagen“.
Quelle: DIDF