Zehntausende bei Friedensdemonstration in Berlin
Trotz Kälte und Schneeregen sind am Samstag in Berlin am Brandenburger Tor mehrere zehntausend Menschen zusammengekommen, um für Frieden in der Ukraine, für Verhandlungen und gegen weitere Waffenlieferungen zu demonstrieren. Zu der kurzfristig organisierten Kundgebung hatten die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht (Die Linke) und die Herausgeberin der Zeitschrift »Emma«, Alice Schwarzer, aufgerufen.
Während in den Mainstream-Medien zunächst von rund 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Rede war und die Polizei schließlich 13.000 Menschen zählte, sprach Wagenknecht am Ende der Kundgebung von bis zu 50.000 Menschen. Zuvor hatten sie, Schwarzer und andere Rednerinnen und Rednern in teilweise emotionalen Beiträgen vor dem Wahnsinn einer immer weiteren Verlängerung des Krieges gewarnt. In der Ukraine werde ein Stellvertreterkrieg zwischen Russland und den USA geführt, warnte Schwarzer. Den dürfe man nicht durch immer neue Waffenlieferungen in die Länge ziehen. Es gehe darum einen atomar geführten Weltkrieg zu verhindern, dessen Wahrscheinlichkeit mit jedem Tag Krieg in der Ukraine wachse.
Sowohl Wagenknecht als auch Schwarzer wiesen entschieden Unterstellungen zurück, sie seien »nach Rechts offen«. Die Linken-Politikerin erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass es vielmehr die Politiker der Regierungskoalition seien, die mit Repräsentanten kollaborierten, die keinen Hehl aus ihrer Verehrung für den Nazi-Kollaborateur Stepan Bandera machen. Namentlich nannte sie etwa den früheren ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk, der inzwischen zum stellvertretenden Außenminister der Ukraine aufgestiegen ist.
Die Kundgebung wurde auf Youtube und im Fernsehen bei »Phoenix« live übertragen und kann deshalb auch nachträglich angesehen werden.