Kuba plant Maikundgebung in abgespeckter Form
Angesichts der aktuellen Energiekrise plant Kubas Regierung, die weltweit größte Maidemonstration dieses Jahr in abgespeckter Form abzuhalten. „Die schwierige wirtschaftliche Lage, insbesondere die Einschränkungen bei der Treibstoffversorgung, haben uns dazu veranlasst, die ursprüngliche Planung für die Feierlichkeiten zum Internationalen Tag der Arbeit zu verändern“, erklärte der Generalsekretär des Gewerkschaftsdachverbands (CTC), Ulises Guilarte de Nacimiento, auf einer Pressekonferenz am Dienstag.
Statt der großen Demonstration auf dem Revolutionsplatz mit bis zu 900.000 Teilnehmern aus allen Teilen Havannas, soll es im Laufe dieser Woche mehrere kleine Veranstaltungen in Nachbarschaften, Betrieben und Bildungseinrichtungen geben. Auch internationale Brigaden werden daran teilnehmen. Am ersten Mai selbst wird es dann einen kleineren Demonstrationszug entlang der Uferpromenade Malecón geben, zu dem die Bewohner der benachbarten Gemeinden Habana Vieja, Centro, Playa, Plaza und Cerro mobilisiert werden. Gleichzeitig finden in den übrigen Gemeinden der Hauptstadt lokale Maikundgebungen statt, so der CTC-Generalsekretär.
Kubas Regierung kündigte am Dienstag die Rationierung von Treibstoff an. Der Verkauf an den Tankstellen wurde begrenzt und der ÖPNV massiv zurückgefahren. Mehrere Hochschulen haben den Präsenzunterricht bis kommende Woche ausgesetzt. Wie Energieminister Vicente de la O Levy ankündigte, wird die Situation voraussichtlich noch über den Mai andauern. Zuletzt fand in Kuba vergangenes Jahr eine große Maidemonstration statt, nachdem die staatlich organisierten Kundgebungen in den Jahren 2020 und 2021 aufgrund der Coronapandemie durch ein virtuelles Programm ersetzt worden sind.
Quelle: Cuba heute