13-tägiger Streik der kanadischen Hafenarbeiter beendet
Etwa 7.500 von der International Longshore and Warehouse Union (ILWU) vertretene Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter legten am 1. Juli die Arbeit nieder, nachdem kein neuer Arbeitsvertrag abgeschlossen werden konnte. Dies war die Folge misslungener Gespräche und Verhandlungen mit der British Columbia Maritime Employers Association (BCMEA), die die beteiligten Unternehmen vertritt. Die Gespräche über einen neuen Vierjahresvertrag begannen bereits Ende April und zogen sich bis Juli hin.
Der Streik brachte den Betrieb in zwei der drei verkehrsreichsten Häfen Kanadas, dem Hafen von Vancouver und dem Hafen von Prince Rupert, zum Erliegen – wichtige Standorte für Import und Export natürlicher Ressourcen und Rohstoffe des Landes. Am Donnerstag konnte nun doch eine Einigung erzielt werden.
13-tägiger Streik beendet
Die Hafenarbeiter an der kanadischen Pazifikküste und die Unternehmen haben am Donnerstag eine vorläufige Lohnvereinbarung akzeptiert und damit einen 13-tägigen Streik beendet, der den Handel in den verkehrsreichsten Häfen des Landes unterbrochen hatte:
„Die British Columbia Maritime Employers Association (BCMEA) und die International Longshore and Warehouse Union (ILWU) Canada freuen sich, mitteilen zu können, dass die Parteien eine vorläufige Einigung über einen neuen Vierjahresvertrag erzielt haben“, so die BCMEA in einer Stellungnahme.
Auch die ILWU teilte mit, dass es eine Einigung gebe, die nun von beiden Seiten ratifiziert werden müsse. Die Gewerkschaft hatte unter anderem Lohnerhöhungen und die Ausweitung ihres Zuständigkeitsbereichs auf regelmäßige Wartungsarbeiten an den Terminals gefordert. Genauere Informationen über die Einigung sind von gewerkschaftlicher Seite noch nicht veröffentlicht worden.
Erhebliche Kosten
Wirtschaftswissenschaftler haben davor gewarnt, dass der Streik weitere Unterbrechungen der Versorgungskette auslösen und die Inflation anheizen könnte.
„Das Ausmaß der Unterbrechung ist erheblich“, erklärten Arbeitsminister Seamus O’Regan und Verkehrsminister Omar Alghabra in einer gemeinsamen Erklärung.
„Wir wollen nicht noch einmal so etwas erleben. Abmachungen wie diese, die zwischen den Parteien am Tarifverhandlungstisch getroffen werden, sind der beste Weg, um dies zu verhindern.“
Durch den Streik wurden schätzungsweise 6,5 Milliarden kanadische Dollar an Frachtbewegungen in den Häfen unterbrochen, wobei der Branchenverband Canadian Manufacturers & Exporters von 500 Millionen kanadischer Dollar an gestörtem Handel pro Tag ausgeht. Auch bei diesem Beispiel zeigt sich, dass ein Streik als kollektive Kampfmaßnahme notwendig ist, um Unternehmen vor Augen zu führen, dass sich schlechte Behandlung und Bezahlung der Arbeitskräfte nur bis zu einem gewissen Grad rentieren. Umgekehrt bleibt der Streik die einzige wirklich durchschlagende Kampfmaßnahme der Arbeiterinnen und Arbeiter, um ihre Rechte einzufordern.
Quelle: Reuters
Quelle: Zeitung der Arbeit